Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
303

zwei Städte Gäiuj angeführt, Gäiuj ntim tä-res cha Gäiuj-Zäl m ta-mÜtt (1743) „ö., wel-
ches in Oberägypten gleichwie G.-Zäl, welclies in Unterägypten liegt." Unter dem erste-
ren ist Apollinopolis magna (Edfn), unter dem letzteren Zäl d. i. Heroopolis verstanden. Die
Stadt war also, wie hieraus ersichtlich, identisch mit dem von uns schon früher besprochenen
Heroopolis. So erklärt sich der Kult des H'or in beiden Städten, so die oft auf den Denk-
mälern gerühmte Sorge der Ptoleinäer, beide Städte des H'or mit würdigen Denkmälern zu
versehen. In Edfu lesen wir, dass ein Ptolemäer sr Gaiuj as H'or-t'es cha Rr (1739) „ver-
größert habe die Stadt Heroopolis und verschönt Apollinopolis magna gleichwie den
Himmel," und ebendort, dass er smn mn.nu m IVor-fes s.Ubi Gaiuj m ach.uf (1740)
„errichtet habe Denkmäler in Apollinopolis magna und gefeiert habe Heroopolis in seinen
glanzvollen Festen" (man vergl. hiermit L. D. IV. 48, a). Was der IFor von Apollinopolis
magna für Oberägypten, war der von Heroopolis für Unterägypten, daher dieser im Unter-
lande besonders häufig genannt erscheint. Auf der von Wilk. Panth. pl. 3S, 2 mitgetheilten
Darstellung heisst der Gott: H'or-H'ud H'or da nb pe.t nb Gäiuj „Hör von Apollinopolis
magna, der grosse Gott, der Herr des Himmels, Herr von Heroopolis," und so in vielen
anderen Inschriften. Von anderen in derselben Stadt verehrten Gottheiten habe ich bereits
oben S. 29G, unter Pe, auf den Gott Nenu und die löwenköpfige Mnä aufmerksam gemacht;
die letztere ist vielleicht die Gattin des Gottes Skr = Sokaris (Osiris), welcher einmal
(L. D. IV. 42) ausdrücklich Sät Kr nidau-Ut Gäiuj (1741) „der Gott Sokaris mit dem Antlitz
des weissen Löwen von Heroopolis" genannt ist. Von einem Osiris mit Löwenmaske habe
ich bereits früher gesprochen.

No. 1744. Ueber die phonetische Aussprache der Gruppe steht nichts fest. In Dendcra fand
ich einen Horns dieser Stadt erwähnt und ebendort die Legende Ape.t ur.t s.uzä H'ur m . . .
„die Göttin Ape, die grosse, welche beschützt den Horus in der Stadt . . .".

No. 1745 „die Stadt H'n.ti11 (vergl. Todtenb. 29, 28). In Erment heisst der hermonthische Har-
machu „Herr von Henti" (s. L. D. IV. 60, d) und ebendort (I. 1. (il, e) Seb „Gott Henti (vergl.
Todtenb. 93, 3) in der Stadt Henti."

Mo. 1746. Die Stadtgruppe erscheint bei L. D. IV. 48, a, in Verbindung mit dem Namen der
Scorpionsgottheit H'eueL

No. 1747. In Karnak heisst Osiris „der einige Herr (nb wa)" dieses Ortes, L. D. IV. 80, c eine
Isis „die Gebieterin, Rnt," desselben, L. D. IV. 72, c der Löwengott Tetu, ur-pellu.ti „der
Ruhmesgrosse" nb der Herr ebendesselben. Von den Tempeln der Stadt sprechen Inschriften
in L. D. IV. 32, b und 67, d.

Die folgenden Gruppen 1748—1756 lasse ich weiter unbesprochen, da sie seltener auf
den Denkmälern, mit Ausnahme von No. 1748 (mit einem Kulte des Chnum), und wie die Mehr-
zahl der vorangehenden meistens unbestimmbar sind.
 
Annotationen