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ANHANG.

VERZEICHNIS SOLCHER HIEROGLYPHISCHER STÄDTEBEZEICHNUNGEN, DIE ENTWEDER CiAli
SICHT ODER NUR UNSICHER PHONETISCH BESTIMMT ZU WERDEN VERMÖGEN.

Mb. 1734, a—ö. Die Bezeichnung dieses Ortes, gebildet aus den (i Strichen zum Ausdruck der
Zahl 6, aus dem Genitivzeichen n und der Hieroglyphe für lieb oder Mb „Panegyrie,'' ist
hergenommen von dem Feste des 6. Tages im Monat, welches in den astronomischen
Inschriften (wie z. B. in Edfu) durch folgende Gruppen angedeutet wird (1735, a—c). Wie
man leicht erkennt, ist der wesentlichste Bestandteil der Gruppen das Zeichen für (i. Die
Aussprache desselben ist sas (s. Revue archeologique 1848 p. 509 ff.). Der Stadtname lautete
demnach Sas-n-ftb oder wahrscheinlicher H'b-n-sas. Auf den Denkmälern tritt diese Stadt?
gruppe nicht selten auf; so heisst in Edfu der H'or-n-nub oder der Goldsperber „Wächter."
ari, des Ortes, in demselben Tempel von Edfu schenkt die Göttin Ilathor einem der Ptole-
mäer diese Stadt in einer besonderen Formel, merkwürdig desshalb, weil die Stadt hinter
einer Reihe feindlicher Volker genannt wird, also gewissermassen als eine feindliche
betrachtet ist. Auch vom Antoninus wird in Esne (L. D. IV. 87, b) bemerkt, er habe sich
bemeistert der Stadt Sas-nu-Rb.

.\'o. 173(1, a. Gruppe, gebildet aus dem Zahlzeichen für 30 und einem angehängten j, hieratisch
j.t (c). Variaute b: statt jenes j, als Determinativ Bild eines vornehmen Mannes, darunter die
3 Pluralstriche. Das Haupttheil in der ganzen Gruppe ist das Zeichen für 30; wie diese Zahl
im Altägyptischen gelautet, wissen wir nicht. Im Neuägyptischen heisst sie dagegen .iu^t,
M«ii, M*.n, weiblich .w^fec. Aehnlich mag daher wohl der Name des Ortes geheissen haben.
Nach Todtenb. war der 17. Todtcnrichter, Am-besek.u, aus der 30-Stadt.

fMiuj (V). Wir haben bereits mehrmals eines Ortes Erwähnung gethan, dessen hierogl. Schreib-
weise "^f© ist und der, seines häufigen Vorkommens halber, von Bedeutsamkeit gewesen
sein muss. Es ist uns leider nicht möglich, die phonetische Aussprache des Hauptzeichens
in der angefahrten Gruppe zu bestimmen, sollte aber das vorletzte Bild des hierogl Wortes
1742. welches sich auf einer Stele des Serapeum vom Jahre 52 Psammetich's I. vorfindet, mit
dem in Frage stehenden identisch sein, so würde die Aussprache des Stadtnamens Gäiuj
gewesen sein. Der dadurch bezeichnete Ort, mag er nun so oder anders gelautet haben, wird
"i der Ptolemäerzeit in steter Verbindung mit dem Namen der Stadt lVud (Apollinopolis
fOfSgaa) und des Localgottes derselben lTor-Hyud, des Horos von Apollinopolis magna genannt.
Bekanntlich war der geflügelte Sonnendiskus über den Thoren der Tempel, oben auf den
Todtenstelen u. a des Gottes bedeutsames Symbol; während diesen die älteren Inschriften
fTud) eigentlich „der (Gott) von Apollinopolis magna" nennen, bezeichnen ihn spätere in
^ doppelter Weise als H'ud und als nb Gäütj (1738) „Herr der Stadt G." Eine sehr willkom-
mene Auskunft über diesen Ort G. liefert die lange Dedicationsinschrift Ptoleinäus XI.
Alexander I. an der nördlichen Ausseuwand des Tempels von Edfu. Darin werden nämlich
 
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