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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0043
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37

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Monat Thot am Tage 23".
Im fliessendeii Zusammenhange dürfte unser Text also zu übertragen sein:

„Die Achtgötter sind im tiefen Gewässer des Meeres Sie sind der Sonnengott Bü,
„welcher in seiner eigenen Gestalt dasitzt als greiser Manu. Seine Knochen sind wie
„Silber, sein Körper wie Gold, seine Haare wie Saphir und seine Augen wie Topase. Die
„prächtige Sonnenscheibe ist wie Smaragd.

„Er weilt als Schützer der Menschen und Götter in Herakleopolis Magna und ver-
jüngt seine Glieder in dem Zeiträume der 12 Monate (des Jahres*,.

„Sie (die Glieder) treten entgegen dem, was Mangel bringt, denn sie sind gewaltiger
„und zahlreicher als solches in dem Serapeum *) der Stadt Hermopolis Magna. Sie
„stehen da und kämpfen gegen das, was ihnen Widerstand bereitet.

„Ist er entstanden 'sc. Bs als das Wasser der Ueberschwemmung) bei dem Platze der

„Standsäule (dem steinernen Nilometer;, welcher sich befindet in der Stadt Herakleopolis

„Magna, am 15. Tage des Monats Mesori, so tritt er heraus in ihrer Gegenwart, (und

„ergiesst sich, in den grossen Moeris-See in der Seelandschaft (des Pajum; am 23. Tage

„des Monats Thot".

Die Wichtigkeit dieses Textes muss jedem Kenner und Nichtkenner des ägyptischen Alter-

thums von vornherein einleuchten. Die Achtgötter erscheinen wiederum als Emanationen des

altgewordenen Ba, des Lichtgottes., der die zwölf Monate des Jahres vom Kindesalter bis zum

Greiseuthuin hin durchläuft**), als Bringer des Segens und Bekämpfet- des Mangels,

*) Der Name desselben, d-helnu „Flammen-Meer" findet sich zur Bezeichnung des erwähnten Serapeunis
in den Nomoslisten Oberügyptens wieder. Ein Zweifel kann höchstens die vorgeschlagene Aussprache berühren.

**) Bereits in meinen Materiaux pour servir ä la reconstruction du calendrier des ancions Egyptiens
(Leipzig 1864) S. 46 habe ich darauf hingewiesen, dass die Aegypter den Lauf des Sonnengottes Rä mit
dem Lebenslaufe des irdischeu Menschen von der Wiege au bis zum höchsten Greisenalter hin zu vergleichen
pflegten. Nach Macrobius (Saturn. 1 <•. IS) fand die Geburt des Gottes im Winter Solstiz statt. Zur Zeit
der Frühlingsnachtgleiche wurde er mit einem jungen Manne verglichen. Wann das Herbst Solstiz eintrat, er-
schien er ihnen als ein bärtiger Mann und von da au als ein au Alter zunehmender Greis. Nach den
Gnostikem wurden diese vier Hauptstationen im Lebensalter des Gottes derselben Reihe nach bezeichnet durch
die Götternamen „zarter Harpokrates", „leuchtender Jupiter Ammonu, „Horus mit der Strahlenkrone" und
„unsichtbarer Serapisu. In denselben Materiaux habe ich S. VIII den Nachweis geliefert, wie auf einem
Denkmale (aus römischer Epoche) ein Unterschied gemacht wird zwischen der grossen oder alten Sonne und
der kleinen oder jungen Sonne. Es heisst darin:

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„Die Sonne

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die Sonne

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Sokar".
 
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