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Brugsch, Heinrich
Reise nach der grossen Oase El Khargeh in der libyschen Wüste: Beschreibung ihrer Denkmäler — Leipzig, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.3991#0072
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66

Gewürm", um auch von dieser Seite her den Einfall in das Land Aegypten vorzubereiten,
ägyptische Text belehrt uns darüber wie folgt:

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„sie hatten erreicht

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(und) die Einschnitte im Angesicht

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Ta-äh
Landschaft Ta-

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Halten wir au der oben bestimmten Lage der Oase von Ta-al auf dem Gebiete des heu-
tigen Farafrah fest, so ist die Richtung des Zuges auf der grossen Karawanenstrasse von
Westen her in der bestimmtesten Weise vorgeschrieben. Von der Oase des Jupiter Amnion
(Siwah) her bewegte sich der libysche Heereszug auf der bekannten und noch heutigen Tages
benutzten Karawanenstrasse nach der nördlichen Oase (Baharieh), schlug von hier aus die
südliche, genauer südwestliche Richtung ein und besetzte die „Einschnitte" der Wüste bis zur
Oase von Farafrah hin. Was der ägyptische Text mit dem allgemeinen Ausdruck der „Oase"
bezeichnet, kann kaum missverstauden werden. Es ergiebt sich aus dem Zusammenhang, dass
es sich um die nördliche Oase handelt. Wenn der Schreiber der Inschrift die genauere Be-
zeichnung durch den Zusatz „nördlich" unterliess, so geschah es durch die selbstverständliche
Betrachtung, dass eben auf dem Wege nach Ta-äh von keiner anderen Oase als der nörd-
lichen die Rede sein konnte. Weiter unten werde ich auf diese Oase noch einmal zurückkommen.
Nach den von Dümichen auszugsweise mitgetheilten Oasen-Inschriften dient die Oase von
Ta-äh, über deren Lage kaum Zweifel entstehen dürften, als Ausgangspunkt zur Bestimmung
der geographischen Lage zweier anderer Oasen, „der nördlichen Oase" (Nr. 5), welche uns be-
reits hinlänglich bekannt ist, und der Oase von Kencm (Nr. 3), welche südwestlich von Ta-ah
gelegen sein soll, während die Lage von Ta-a\ bestimmt wird durch die Angabe: „nordwest-
lich von Kenem11-. Hierin liegt ein offenbarer Widerspruch verborgen, da in dem einen oder
dem anderen Falle nur „südöstlich" oder „nordöstlich" erwartet werden darf. Wir werden den
Nachweis zu liefern suchen, dass die Oase von Kenem dieselbe ist, welche heut zu Tage die
Bezeichnung von El Khargeh führt, und dass der Schreiber oder Copist einen offenbaren Fehler
begangen hat, indem er an Stelle von „südöstlich von Tp,-äh" den Ausdruck „südwestlich"
gebraucht hat.

Varr.



V

Kenem

XIV.
Die Oase von El Khargeh

altägyptisch:

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Kenemem (f.)

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(a) Marictte. Dendera I, 59. a, (b) Nomoslisten, (c) in Dendera, (d) Varr. zu Todtenbuch c. 125, 20,
(e) in Esne, (f, g) Dümichen Itec. IV, 79, (h, i) Nomoslisten.
 
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