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194 Anmerkungen zu S. 9-19

in den zelven Landscap op dat velt« und im Geldrischcn »Placcaatboek« von 1538 wurden die Land-
stände von Nijmegen als »Lantschap tho Nymegen« aufgeführt. Vgl. Müller Hofstede 1979, S. 121.

13 Zur Freundschaft Megisers mit Ortelius vgl. dessen »Album Amicorum«. Vgl. Puraye 1969,
fol. 117. Zur Biographie Megisers vgl. Doblinger 1905, S. 431 ff.

14 Megiser 1603, S. 350: »Provincia-Gr.eirapxia Ital. Prouincia .1 Hisp. Prouincia. I Gall. Prou-
ince. I Germ, ein Landschafft, ein herrschafft, ein uogtey. I Belg. een landtschap.« Megiser 1603, S.
406: »Regio - Gr. x^pa. I Germ. Ein land oder landschaft. I Ital. regione. I Hisp. region. I Gal. region.
I Belg. landschap. I Angl. a region.« Darüber hinaus begegnet der Begriff »een lantschap, wyde con-
treye« noch unter dem Lemma »Tractus«, das als Synonym zu »Regio« ausgewiesen ist. Vgl. Megi-
ser 1603, S. 639: »Tractus (syn. regio, plaga); Gr. X^P0-* Ital. tratto, spacio, regione, paese, contrada;
Hisp. trecho 6 espacio de lugar, region; Gal. region, contree, pais; Germ. Landtsrefier, Strich, Ge-
gene, Gelegenheit, Geländ; Belg. een lantschap, wyde contreye«.

15 Georges, Bd. 2, Sp. 2045f. u. 2279f.

16 Zit. n. Denuce 1932, S. 2.

17 »Een geschildert tafereel olye verwe met personnagien ende lantschappen ende met een speel
huys daer inne.« Zit. n. Denuce 1932, S. 3.

18 Die ästhetische Idee von Landschaft, die in modernen Definitionen des Begriffes anklingt
(Beening 1963, S. lff), hatte an dieser Entwicklung vermutlich nur indirekt Anteil. Vgl. Anm. 23,
S. 194.

19 Auch im deutschen Sprachraum setzte sich der Begriff »Landschaft« als Bezeichnung einer
Gattung der Malerei nur sehr allmählich durch. Der erste Nachweis für diese Verwendung des Be-
griffes findet sich in Dürers Tagebuch der niederländischen Reise 1521: »Jtem am sondag vor der
creutzwochen hat mich maister Joachim, der gut landschafft mahler, aufsein hochzeit geladen und
mir alle ehr erboten« (Rupprich 1956-69, Bd. 1, S. 169). »Der Ausdruck >Landschaft< für den ge-
schauten Naturausschnitt wurde von Hans Sachs neu geprägt und zum ersten Male in einer Schil-
derung verwertet, in dem er die Landschaft von einem Turm überblickend beschreibt« (Messer-
schmidt-Schulz 1938, S. 113). Vgl. Busch 1997, S.74ff.; F. Petri.E. Winkler u.R. Piepmeier, in: HWP,
Bd. 5, Sp. 11-28; Gruenter 1953, S. 110ff.

20 Zit. n. Busch 1997, S. 77. Zu den Quellen vgl. Gombrich 1985, S. 149f.

21 Vgl. z. B. Hanschke 1988, S. 5, deren eigentliches Thema die flämische Waldlandschaft des
späten 16. Jahrhunderts ist. Zur weiteren Literatur vgl. Busch 1997, S. 62f.

22 Burckhardt 1966, S. 274.

23 Vgl. dazu Pochat 1973, S. 3ff. Eines soll hier nicht unerwähnt bleiben: Schon Edward Nor-
gate verband mit dem, was er unter Landschaft verstand zugleich eine ästhetische Wertung. »Land-
scape« war für ihn »nothing but a picture of >Gle belle Vedutes or beautifull prospect of Feilds, Ci-
ties, Rivers, Castles, Mountaines, Trees or what soever delightfull view the Eye takes pleasure in« -
»ein erfreulicher Anblick, der dem Auge Vergnügen bereitet«. Diese »ästhetische« Sicht der Land-
schaft war Bruegels Zeitgenossen noch weitgehend fremd und der Begriff »Landschap« war keinem
ästhetischen Konzept verbunden. Beening 1963, S. 13ff, beschreibt treffend die eher utilitaristische
Naturschau, die Literaten jener Zeit pflegten: Was dem Menschen nützte, war schön, was ihm ge-
fährlich war, galt gemeinhin als häßlich. Darüber hinaus sah man die Natur stets in Beziehung zu
Gott. Beening konstatiert jedoch zugleich, daß die literarischen Quellen nur mittelbar Rückschlüsse
auf das »Naturgefühl« jener Zeit zulassen (a.a.O., S. 36). Mit Blick auf die Gottgerich tetheit schreibt
er: »Het gebruik van een natuursymboliek in de opgang naar God hoeft de mogelijkheid van een
zuiver natuurgenot niet uit te sluiten«; während er mit Blick auf den vorwiegend an der »Nützlich-
keit« orientierten Schönheitsbegriff konstatiert: »Bovendien kan zelfs bij het noemen van vrucht-
bare boomgaarden, akkers en weiden, bij de schrijver een onbaatzuchtige visie hebben voorgeze-
ten«. Da sich keine schriftlichen Belege für die gefühlsmäßig-ästhetische Rezeption von Landschaft
erhalten haben, ist es mehr als schwierig, sich über das Naturgefühl von Bruegels Zeitgenossen zu
äußern. Es soll deshalb im folgenden nicht über emotionale Empfindungen gemutmaßt werden, die
man im 16. Jahrhundert gegenüber der Landschaft und ihren Abbildungen empfunden haben
könnte. Vgl. a. Eberle 1980, S. 61, der konstatiert, daß der ästhetische Begriff von Landschaft erst
nach den ersten Bildzeugnissen entstand.

24 Für die Auffassung, daß die Anfänge der Landschaftsmalerei in den Niederlanden lägen, vor
allem Friedländer 1947, der sein Kapitel über »Das Entstehen der Landschaft im 15. Jahrhundert«
(S. 24) mit Jan van Eyck beginnt. Eine Zusammenfassung der Literatur, die die Anfänge der Land-
schaftskunst in Italien sieht, bei Feldges 1980, S. 7ff.
 
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