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Burckhardt, Jacob
Die Kunstwerke der belgischen Städte — Düsseldorf, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.3477#0031
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Ii o e iv e n. 33

zicrter Luken und der lustige Dachkamm und lachen
der Kritik ins Gesicht.

Das Gebäude fällt in die Glanzperiode Löwen's,
von 1448 bis 1493. Es hat vorn zehn Fenster in
jeder Reihe und ist 80' lang, 40' breit und ohne das
Dach 65' hoch. Dem Auge erscheint es grösser.

Die innere Einrichtung entspricht der äussern
Pracht wenig. Dafür finden sich hier einige Gemälde
von hohem Werth. Zuerst in den grossen untern Sälen
des Anbaues, links: Die Findung Mosis von Verhae-
gen, eine schöne Auferstehung von Ottovaenius
und ein prächtiges Bild von De Cray er der Schutz-
engel. Sodann in dem obern Saale des Stadthauses
selbst zwei Szenen aus dem Leben des heil. Franz,
von Soetmann; eine Monstranz in reichem Blumen-
gewinde, von Seghers (ein Gegenstand, den derselbe
oft und vortrefflich behandelt hat); eine heilige Familie
in der spätem Art des Mabouse; Christus, ^etrus
und Paulus, schöne Halbfiguren in heilem Colorit,
von Michael Coxie und endlich zwei doppelt bemalte
Flügel von einem Zeitgenossen und wahrscheinlich
auch Schulgcnossen Memlings, den man hierRycks*)
nennt; Bilder vom allergrössten Werth. Die zwei
sich entsprechenden Seiten sind: S. Margaretha in
der Gefangenschaft wird von einem Engel getröstet;
S. Petrus wird aus dem Gefängniss erlöst;— ferner:
Simon Magus stürzt vom Himmel; Pauli Bekehrung.
Die Figuren der beiden erstem sind halb lebensgross,

*) Vielleicht DierickStierbout, der 1463 in Loewen
malte?

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