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Burckhardt, Jacob
Die Kunstwerke der belgischen Städte — Düsseldorf, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.3477#0142
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Brügge.

Wenn uns Antwerpen das XVI. Jahrhundert recht
lebhaft vor Augen führt, so giebt Brügge ein nicht
minder treues Bild des XV. Jahrhunderts. Ganze Gas-
sen aus jener Zeit sind hier noch völlig erhalten und
unsere Kcnntniss der gothischen Profanbaukunst wäre
ohne Brügge nur unvollständig. Von den alten deut-
schen Städten unterscheidet sich der ehemalige Haupt-
platz des belgischen Handels durch breitere Strassen,
grössere Plätze, eine freundlichere Bauart überhaupt.
Es ist der Mühe werth, die Stadt nach allen Richtun-
gen zu durchstreifen; man wird manchen schönen
malerischen Punkt finden, besonders am Kanal. Das
Grösste aber was Brügge besitzt, sind Memlings
unschätzbare Werke.

Die Cathedralo Saint Sawvewr. Das schmuck-
lose, plumpe Aeussere und der schwere, niedrige Vor-
derthurm in der Mitte der Facade lassen die schönen
Verhältnisse des Innern nicht vermuthen, welches
durch den Abbruch des Orgellettners in kurzer Zeit
noch sehr gewinnen wird. Die Kirche ruht auf hohen
Bündelpfeilern, welche nur oben im Mittelschiff mit
Kapitalen versehen sind. Vierzehn Säulen tragen den
Chor; eine luftige Gallerie zient sich unter den obern
Fenstern herum. Die Kapellen des Chorumganges
 
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