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Burckhardt, Jacob
Die Kunstwerke der belgischen Städte — Düsseldorf, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.3477#0102
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Brüssel.



Die Cathedrale (Sainte G-urlwIeJ, 1226
begonnen, 1272 der Vollendung nahe. Grosse drei-
schiffige Kirche mit einfachem Querbau und byzanti-
nischem Kapellenumgang; vorn eine mächtige Facade
mit zwei stumpfen Thürmen und drei Portalen; das
Ganze auf mächtiger Substruction im obern Theile
der Stadt erbaut. Das grosse mittlere Spitzfeiister
und der darüber befindliche Giebel deuten auf deut-
schen Einfluss hin, während der eigentlich französische
Grundcharakter klar genug in der oberflächlichen Be-
handlung der Strebepfeiler, in den viereckigen, stum-
pfen (übrigens völlig vollendeten) Thürmen und deren
durchbrochnem Zinnenkranze sich ausspricht. (Der fran-
zösische Kirchthurm folgt, wie oben bemerkt worden,
der Analogie des Festungsthurmes; er endet stumpf
und trägt Zinnen.) Auch sind die vier Seiten der Thürme
als Wände behandelt, während sie sich an den guten
deutsch-gothischen Kirchen in lauter schlanken, tra-
genden Gliedern auflösen. Das Innere sehr würdig
wenn auch nicht von deutscher Schönheit der Verhält-
nisse und Formen. Rundsäulen tragen das Hauptschiff;
ihre Basis ist rund, ihr Capital besteht aus einfachen
Blätterlagen. Die vier Hauptstützen des Kreuzes sind
ebenfalls runde Säulen, und zwar von sehr grosser
 
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