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Burckhardt, Jacob
Die Kunstwerke der belgischen Städte — Düsseldorf, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.3477#0037
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Antwerpen.

Der Flor der belgischen Städte, nur Lüttich ausge-
nommen, beginnt erst mit dem XIV. Jahrhundert, ihre
grossartige Kunstthätigkeit erst mit der zweiten Hälfte
desselben. Aeltere Gebäude sind hier selten; man
schloss sich daher bei dem plötzlich entstandenen Be-
diirfniss nach Prachtbauten an die Bauweisen des Aus-
landes an, und zwar bald mehr an den französisch
gothischen Styl, bald mehr an den deutsch gothischen;
England hat nur sehr wenig eingewirkt. Die Bild-
hauerei nimmt im belgischen Mittelalter nur eine un-
tergeordnete Stelle ein, besonders weil die Architektur
durch das ungünstige Material auf grössere Einfach-
heit und Flachheit der Details hingewiesen, ihrer weit
weniger bedurfte, als in Deutschland und Frankreich.
(In England war das Material so günstig wie irgend-
wo •, die geringe Ausbildung der Skulptur ist dort
einem Mangel an Darstellungskraft zuzuschreiben).—
Die belgische Bildhauerei wird erst im XVI. Jahr-
hundert wichtig, wo sie sich von der Architektur
emanzipirt. — In Betreff der Malerei endlich tritt uns
eine der wunderbarsten Erscheinungen entgegen; seit
dem Anfang des XV. Jahrhunderts sehen wir die flan-
drische Schule (die der Brüder van Eyck), getragen
von den siegreichen Principien der höchsten Charak-
 
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