Burckhardt, Jacob: Die Kunstwerke der belgischen Städte (Düsseldorf, 1842)

Mecheln.

■Die Cathetlrule zu Ä. Rombaud (_Romuald~).
Eine der grössten und imposantesten Kirchen Belgiens,
mit einem vordem Thurm von 97,3 Metres, der je-
doch wohl auf 150 Metres berechnet gewesen sein
mag. Das Ganze gehört erst dem XV. Jahrhundert
an und leidet an denselben Fehlern, wie fast alle bel-
gischen Kirchen, Schwere der Verhältnisse, Unbehol-
fenheit der Details (wegen der kleinen Bruchsteine,
aus welchen alles zusammengeflickt ist) und moderne
Ueberarbeitung im Innern, hier besonders an den
plumpen Festons über den Hauptbögen sichtbar. Der
Thurm theilt die Vorzüge und Mängel des Domthurms
von Antwerpen, auf welchen wir verweisen. — Im
Innern Rundsäulen, darüber die Gewölbgurten. Das
Marmordenkmal eines der letzten Erzbischöfe von dem
noch lebendenLütticherBildhauer Jehotte. Die altern
Erzbischöflichen Gräber im Chor, meist aus dem
XVII. Jahrhundert, sind überladen und manierirt,
doch nicht ohne gute Motive (für Prälatengräber hat
wohl das Mittelalter die einzige durchaus passende
Form aufgestellt, nämlich eine einfache liegende*)

*) In den Streit, ob die mittelalterlichen Grabstatucn
stehend oder liegend zu denken seien, können wir
hier nicht eintreten.

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