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Burckhardt, Jacob
Die Kunstwerke der belgischen Städte — Düsseldorf, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.3477#0162
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164 Brügge.

1479. Endlich wird hier ein weibliches Brustbild dem
Memling zugeschrieben, welches die damalige Lan-
destracht trägt, aber durch eine neuere Inschrift son-
derbarer Weise als Sibylla Zambetha oder persica
vor Christo 2040 bezeichnet wird. Von einem gerin
gern Zeitgenossen Memlings ist hier eine Kreuz-
abnahme vorhanden, etwas trocken und starr; feiner
und frischer die Seitentafeln: ein Heiliger in voller
Rüstung nebst dem Donatar, eine Heilige mit der
Frau des Letztern. Aussen S. Helena mit dem Kreuze
und Magdalena.

In der Kapelle des Hospitals lies Soewva
noires sind 2 Tafeln, jede mit 4 kleinen Feldern,
worin Darstellungen aus der Legende der h. Ursula;
dabei hängen noch zwei grössere weibliche Heilige von
derselben Hand; alles wohl nur Bruchstücke eines grös-
seren Altarwerkes. Sie werden Memling mit Unrecht
zugeschrieben, scheinen vielmehr aus der Zeit der van
Eyck's zu stammen, da sie wahrscheinlich a tempern
gemalt und in der Auffassung altertümlicher sind.

In dem Versammlungssaale des Hospitals Saint
JTulien ist dagegen ein echtes Bildchen von Mem-
ling auf zwei Flügeln, auf dem einen die Jungfrau
mit dem Kinde, auf dem andern das Portrait des jun-
gen Mannes, für den es gemalt ward. Das Ganze
mit einer van Eyck'schen Gluth und Pracht gemalt,
der junge Stifter voll melancholischer Andacht. Be-
zeichnet 1487.

JPrivalsatnmlungen: Herr Bogaert-
Dumortier besitzt eine alte Copie nach dem Ma-
rienbilde des Joh. van Eyck, welches sich ehemals
 
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