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Burger, Fritz; Hodler, Ferdinand [Oth.]; Cézanne, Paul [Oth.]
Cézanne und Hodler: Einführung in die Probleme der Malerei der Gegenwart (Band 1): [Textbd.] — München, 1918

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.31295#0173
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cEzannes lebensabriss

Paul Cezanne ist am 19. Januar 1819 in Aix in der Provence als Bankiers«
sohn geboren, besuchte das Gymnasium und studierte dann Jura 1860. Dann
trat er in Paris in die ecole Suisse ein, um das Aufnahmeexamen in die ecole
des Beaux arts zu machen, was ihm jedoch nicht glückte. Er machte die Be*
kanntschaft von Zola und Pissaro, die ihn in die Kunst Courbets und Manets
einführten. 1866 schloß er sich dem Manetschen Kreise der Impressionisten an,
wurde aber mit diesen stets im Salon zurückgewiesen. 1870 kaufte für wenige
Franks Druet die ersten Bilder von Cezanne, 1873 machte Pissarro Cezanne
mit der Freilichtmalerei bekannt. Als erimjahre 1877 eine Reihe von Ölbildern
ausstellte, wurde er so verhöhnt, daß er auch von dem Kreise der Impressio*
nisten zurücktrat. Aber 1882 gelang es seinen Freunden doch zu veranlassen,
daß eines seiner Bilder vom Salon gekauft wurde. 1879 kehrte er dann von
Paris nach Aix zurück, wo er die letzten 27 Jahre seines Lebens verbrachte,
nachdem er sich von allen seinen Freunden, auch Zola, losgesagt hatte. 1890
kaufte Vollard von Cezanne für80 000 Franken 200 seiner Bilder und im Winter
1898/99 begann man allgemeiner auf ihn aufmerksam zu werden. Tschudi war
der erste deutsche Gemäldegaleriedirektor, der sich einen Cezanne — schenken
ließ. 1902 erhielt Cezanne das Kreuz der Ehrenlegion. Am 22. Oktober 1906
starb er, unbeachtet und einsam, nachdem er fast bis zum letzten Augenblick
gemalt hatte. Ein Leben voller Arbeit und Kampf, Mühsal und Verzweiflung,
aber auch größter Zuversicht auf seine Kunst.

Die bedeutendsten Cezannesammlungen in Paris sind die des Konsuls
Pellerin mit 45 und des Kunsthändlers Vollard mit zirka 40, Cezanne fils mit
15 Bildern.

Man muß der Lebensgeschichte Cezannes entsprechend drei Perioden
seines Schaffens ansetzen. Seine Frühwerke bis zur Bekanntschaft mit Pissarro,
seine Pariser Zeit und dann seine letzte Zeit in Aix, der weitaus die meisten
der hier besprochenen Bilder angehören.
 
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