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Abb. 22. Burg Hoheneck. Die freigelegten romanischen Fenster. Foto: Liiickc.
Für die Doppelbetten, die in diesem Raum
aufgestellt sind, wurden nicht irgendwelche
Serieufabrikate gewählt, sondern Holzbett-
stellen mit gedrehten Pfosten, die in ihrer
handwerklichen und wohlgediegenen Art
sich gut einfügen. Im Vorraum zu den
Schlafräumen wurde eine Wendeltreppe
untergebracht und gn ein Gehäuse einge-
baut, das ein reizvolles Motiv für sich
bildet. Es wurde damit dem darüber-
liegenden Saal der unbedingt notwendige
zweite Zugang gegeben. Um die Über-
nachtungsmöglichkeiten zu erweitern und
auch Gästen, die zur Erholung hier herauf-
kommen, eine Bleibe zu schaffen, wurde
über dem Stallflügel, wie schon erwähnt,
ein Fachwerkgeschoß aufgebaut, in dem
fünf gemütliche Zimmer untergebracht
werden konnten. Wesentlich war uns, daß
nicht wie so häufig das Fachwerk als
Fassade vorgeklebt, sondern daß wirklich
das Ganze zimmermannsgerecht zusam-
mengefügt ist, also auch die Zwischenwände
in sichtbarem Fachwerk ausgeführt sind,
zumal ja auch die Trennwände des Alt-
baues in dieser Weise hergestellt worden
waren. So haben die Räume schon ohne jede weitere Zutat ihre besondere Note. Zusammen mit den echten,
barocken Spitzenschränken und Eichenholztischen, ja sogar teilweise mit alten Betten, die ja schon sehr selten ge-
worden sind, atmet alles einen gediegenen Stil.
Von den Räumen im Gästehaus aus können wir gleich den neugebauten Umgang benützen, um zu den
Schülungsleiterzimmern hinüberzugelangen. Der mittlere Aufenthaltsraum wurde mit einer ganz schlichten Bretter-
täfelung, wie sie früher auf ähnlichen Burgen häufig anzutreffen war, verkleidet. Bequeme Ledersitzmöbel laden
zum Verweilen ein, ein ganz besonderer Anziehungspunkt ist der
behäbige Kachelofen mit eingebauter Sitznische. Es versteht sich,
daß die angrenzenden Räume mit Schränken aus guter alter Zeit
ausgestattet wurden, die durch edle Form und ausgewähltes Holz
besonders hervorragten.
Von den Räumen im zweiten Stock ist vor allem das
Sitzungszimmer herauszuheben, in das eine echte barocke Eichen-
holzvertäselung und eine Holzdecke mit aufgelegten Mustern ein-
gebaut wurde, so wie sie stilistisch gesehen kurz nach der Wieder-
erstehung der Burg wohl schon dort hätte angebracht werden
können. Ganz besonders freuen wir uns an der Schnitzarbeit der
groß aufgefaßten korinthischen Kapitelle. Es ist ein seltener Zufall,
daß sich derartige Dinge den Maßen nach so gut in einem neuen
Raum unterbringen lassen, zumal Decke und Täfelung von zwei
verschiedenen Bauten stammen. Hinter der Täfelung, deren Felder
teilweise als Türen ausgebildet sind, befindet sich eine reichhaltige
Bücherei.
Sehr wesentlich ist, daß der große Saal, den wir als letzten
betreten, einen großen Vorramn erhielt. Man kommt nicht mehr
von einem engen Gang unvermittelt in den weiträumigen Fest-
saal, sondern die Vorhalle schiebt sich vermittelnd und vorbereitend
ein. Zudem war es nur wünschenswert, daß hier eine Aufent-
halts- und Ausweichgelegenheit zwischen den Veranstaltungen im
Saal geschaffen wurde. Seine ganz besondere Weihe erhielt sie
durch ein Führerbild von Kunstmaler Paul Kaufmann, Berlin,
dem es gelungen ist, das Gemälde ausgezeichnet auf den Raum
abzustimmen. Im Saale selbst fällt die verschobene Grundrißform Abb. 23. Burg Hoheneck.
Foto: A. Ohmlcher.
Abb. 22. Burg Hoheneck. Die freigelegten romanischen Fenster. Foto: Liiickc.
Für die Doppelbetten, die in diesem Raum
aufgestellt sind, wurden nicht irgendwelche
Serieufabrikate gewählt, sondern Holzbett-
stellen mit gedrehten Pfosten, die in ihrer
handwerklichen und wohlgediegenen Art
sich gut einfügen. Im Vorraum zu den
Schlafräumen wurde eine Wendeltreppe
untergebracht und gn ein Gehäuse einge-
baut, das ein reizvolles Motiv für sich
bildet. Es wurde damit dem darüber-
liegenden Saal der unbedingt notwendige
zweite Zugang gegeben. Um die Über-
nachtungsmöglichkeiten zu erweitern und
auch Gästen, die zur Erholung hier herauf-
kommen, eine Bleibe zu schaffen, wurde
über dem Stallflügel, wie schon erwähnt,
ein Fachwerkgeschoß aufgebaut, in dem
fünf gemütliche Zimmer untergebracht
werden konnten. Wesentlich war uns, daß
nicht wie so häufig das Fachwerk als
Fassade vorgeklebt, sondern daß wirklich
das Ganze zimmermannsgerecht zusam-
mengefügt ist, also auch die Zwischenwände
in sichtbarem Fachwerk ausgeführt sind,
zumal ja auch die Trennwände des Alt-
baues in dieser Weise hergestellt worden
waren. So haben die Räume schon ohne jede weitere Zutat ihre besondere Note. Zusammen mit den echten,
barocken Spitzenschränken und Eichenholztischen, ja sogar teilweise mit alten Betten, die ja schon sehr selten ge-
worden sind, atmet alles einen gediegenen Stil.
Von den Räumen im Gästehaus aus können wir gleich den neugebauten Umgang benützen, um zu den
Schülungsleiterzimmern hinüberzugelangen. Der mittlere Aufenthaltsraum wurde mit einer ganz schlichten Bretter-
täfelung, wie sie früher auf ähnlichen Burgen häufig anzutreffen war, verkleidet. Bequeme Ledersitzmöbel laden
zum Verweilen ein, ein ganz besonderer Anziehungspunkt ist der
behäbige Kachelofen mit eingebauter Sitznische. Es versteht sich,
daß die angrenzenden Räume mit Schränken aus guter alter Zeit
ausgestattet wurden, die durch edle Form und ausgewähltes Holz
besonders hervorragten.
Von den Räumen im zweiten Stock ist vor allem das
Sitzungszimmer herauszuheben, in das eine echte barocke Eichen-
holzvertäselung und eine Holzdecke mit aufgelegten Mustern ein-
gebaut wurde, so wie sie stilistisch gesehen kurz nach der Wieder-
erstehung der Burg wohl schon dort hätte angebracht werden
können. Ganz besonders freuen wir uns an der Schnitzarbeit der
groß aufgefaßten korinthischen Kapitelle. Es ist ein seltener Zufall,
daß sich derartige Dinge den Maßen nach so gut in einem neuen
Raum unterbringen lassen, zumal Decke und Täfelung von zwei
verschiedenen Bauten stammen. Hinter der Täfelung, deren Felder
teilweise als Türen ausgebildet sind, befindet sich eine reichhaltige
Bücherei.
Sehr wesentlich ist, daß der große Saal, den wir als letzten
betreten, einen großen Vorramn erhielt. Man kommt nicht mehr
von einem engen Gang unvermittelt in den weiträumigen Fest-
saal, sondern die Vorhalle schiebt sich vermittelnd und vorbereitend
ein. Zudem war es nur wünschenswert, daß hier eine Aufent-
halts- und Ausweichgelegenheit zwischen den Veranstaltungen im
Saal geschaffen wurde. Seine ganz besondere Weihe erhielt sie
durch ein Führerbild von Kunstmaler Paul Kaufmann, Berlin,
dem es gelungen ist, das Gemälde ausgezeichnet auf den Raum
abzustimmen. Im Saale selbst fällt die verschobene Grundrißform Abb. 23. Burg Hoheneck.
Foto: A. Ohmlcher.