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schmale lange Anlage mit den scharfen hochschließenden Resten kühner Mauern wie ein Wunder anmutet. Ein
Reichslehen war die Burg schon Mitte des 13. Jahrhunderts und teilte die Geschicke ihrer Nachbarn, bis sie im
Dreißigjährigen Schandkriege zerstört wurde. (Abb. 43.)
Zum Schlüsse wollen wir nicht vorübergehen an einer zweiten Felsenburg, der Burg Fleckenstein (Abb. 35),
an dem berühmten schroffen Bau, der selbst jetzt, nach Franzosenbrand und langer Verlassenheit, noch einen besonderen
Platz unter den alten deutschen Burgen einnimmt.
Im einsamsten Waldgebirge, unweit Weißenburg, ragt eine schmale Sandsteinscheibe auf einem Bergrücken
empor. Man sieht eine Baugruppe von 150 iu Länge ihrer unteren Vorwerke; darin steht, 90 m lang und nur 10 m
breit, die flache Felsplatte, die innen Gänge und Hallen, außen Scharten und Fenster, aber auch drei Treppentürme,
Wendelsteine, zeigt. Auf der höchsten Schneide standen noch schmale Häuser und Wachttürmchen. Ringsum unten
lagen Vorburgen und Zwinger, durch Rundtürme verstärkt.
Selbst der große Specklin war so begeistert von dem Bilde, daß er den Ban für die Nachwelt zeichnete. Sein
ideal übersteigertes Bild hat, in falscher Überschätzung der an sich wahrlich wunderbar genug geformten Eigenheiten,
in 100 Büchern und Bildern dem Laien daher einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen.
Ein Jammer ist es auf alle Fälle, daß die brutale Dummheit der zerstörungswütigen Franzosen ein so merk-
würdiges Bauwerk verbrannte in einer Zeit, wo die alte Zauberburg gegen neue Geschütze überhaupt keine
kriegerische Rolle mehr spielen konnte, diese ebensowenig wie die größte Mehrheit der von den Welschen verwüsteten
uralten Wehrbauten.
Sei es nun wie es wolle, wer als guter Deutscher die wundervollen Waldberge durchwandert, auf der stolzen
Heerstraße, die an dieser Burgenkette entlang führt, wer die alten deutschen Städtchen bewundert und sich in ihren
Mauern so schnell heimisch fühlt, wird glücklich sein, wenigstens die heldischen Reste so vieler echter deutscher Werke
bewundern zu können.
So malerische Reste edler Wehrbauten ziehen daher auch heute viele echt deutsche Wanderer an, die bei
einer Elsaßfahrt unausbleiblich mit glühendem Herzen und mit eisernem Willen sich geloben, ihre Kinder zu lehren,
dieses urdeutsche Land nie wieder in welsche Hand kommen zu lassen.
Ganz besonders sprechen zu uns diese Burgen. Sie sind wirklich eine Chronik eigener Art, sind steinerne
Zeugen deutschen Glanzes, deutscher Kämpfe, aber auch deutscher Tüchtigkeit in Baukunst und Wehrhaftigkeit,
deutscher Liebe zur Heimat und der Unzerstörbarkeit alter völkischer Bande zwischen der deutschen Zukunft und
tausendjähriger Vergangenheit.
Nicht in nassen finsteren Kellern und dunklen Gängen bauten unsere deutschen Ritter ihren köstlichen West-
wall, sondern zu ritterlichem Kampfe in Licht und Sonne unerschrocken entschlossen, als heldische Schirmer ihres
und unseres heiligen Vaterlandes.
Abb. 42. Burg Drei Exen im Elsaß. grz.: B. E. Abb. 43. Burg Wasigensteiu im Elsaß. grz.: B. E.
schmale lange Anlage mit den scharfen hochschließenden Resten kühner Mauern wie ein Wunder anmutet. Ein
Reichslehen war die Burg schon Mitte des 13. Jahrhunderts und teilte die Geschicke ihrer Nachbarn, bis sie im
Dreißigjährigen Schandkriege zerstört wurde. (Abb. 43.)
Zum Schlüsse wollen wir nicht vorübergehen an einer zweiten Felsenburg, der Burg Fleckenstein (Abb. 35),
an dem berühmten schroffen Bau, der selbst jetzt, nach Franzosenbrand und langer Verlassenheit, noch einen besonderen
Platz unter den alten deutschen Burgen einnimmt.
Im einsamsten Waldgebirge, unweit Weißenburg, ragt eine schmale Sandsteinscheibe auf einem Bergrücken
empor. Man sieht eine Baugruppe von 150 iu Länge ihrer unteren Vorwerke; darin steht, 90 m lang und nur 10 m
breit, die flache Felsplatte, die innen Gänge und Hallen, außen Scharten und Fenster, aber auch drei Treppentürme,
Wendelsteine, zeigt. Auf der höchsten Schneide standen noch schmale Häuser und Wachttürmchen. Ringsum unten
lagen Vorburgen und Zwinger, durch Rundtürme verstärkt.
Selbst der große Specklin war so begeistert von dem Bilde, daß er den Ban für die Nachwelt zeichnete. Sein
ideal übersteigertes Bild hat, in falscher Überschätzung der an sich wahrlich wunderbar genug geformten Eigenheiten,
in 100 Büchern und Bildern dem Laien daher einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen.
Ein Jammer ist es auf alle Fälle, daß die brutale Dummheit der zerstörungswütigen Franzosen ein so merk-
würdiges Bauwerk verbrannte in einer Zeit, wo die alte Zauberburg gegen neue Geschütze überhaupt keine
kriegerische Rolle mehr spielen konnte, diese ebensowenig wie die größte Mehrheit der von den Welschen verwüsteten
uralten Wehrbauten.
Sei es nun wie es wolle, wer als guter Deutscher die wundervollen Waldberge durchwandert, auf der stolzen
Heerstraße, die an dieser Burgenkette entlang führt, wer die alten deutschen Städtchen bewundert und sich in ihren
Mauern so schnell heimisch fühlt, wird glücklich sein, wenigstens die heldischen Reste so vieler echter deutscher Werke
bewundern zu können.
So malerische Reste edler Wehrbauten ziehen daher auch heute viele echt deutsche Wanderer an, die bei
einer Elsaßfahrt unausbleiblich mit glühendem Herzen und mit eisernem Willen sich geloben, ihre Kinder zu lehren,
dieses urdeutsche Land nie wieder in welsche Hand kommen zu lassen.
Ganz besonders sprechen zu uns diese Burgen. Sie sind wirklich eine Chronik eigener Art, sind steinerne
Zeugen deutschen Glanzes, deutscher Kämpfe, aber auch deutscher Tüchtigkeit in Baukunst und Wehrhaftigkeit,
deutscher Liebe zur Heimat und der Unzerstörbarkeit alter völkischer Bande zwischen der deutschen Zukunft und
tausendjähriger Vergangenheit.
Nicht in nassen finsteren Kellern und dunklen Gängen bauten unsere deutschen Ritter ihren köstlichen West-
wall, sondern zu ritterlichem Kampfe in Licht und Sonne unerschrocken entschlossen, als heldische Schirmer ihres
und unseres heiligen Vaterlandes.
Abb. 42. Burg Drei Exen im Elsaß. grz.: B. E. Abb. 43. Burg Wasigensteiu im Elsaß. grz.: B. E.