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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 43.1942

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Seebach, C.H.: Die Königspfalz Werla
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https://doi.org/10.11588/diglit.35019#0020
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1937 nahm vi-. Schroller
mit der Fliegerbildschule Hil-
desheim Verbindung auf. Ob-
wohl schon früher Luftbilder
für urgeschichtliche Grabungen
gemacht waren, so ist die An-
fertigung von Stereobildern
für eine Grabung doch erst-
malig. Auf diesen Luftstereo-
bild ern zeichnen sich Senkungen
und Erhebungen übertrieben
stark ab. Besonders günstig
sind die Jahreszeiten, wenn
der Erdboden stark durch-
feuchtet ist. Eingrabungen und
Erdstörungen, die vor Jahr-
hunderten geschehen sind, wer-
den wieder deutlich erkennbar.
Liegen unter der heutigen
Erdoberfläche noch Grund-
mauerreste, so trocknet die Erde
über diesen Steinen, anders
als dicht daneben. Sind ferner
Abb. 32. Königspfalz Werln. Kapelle von Osten. Fow: Gmbm,Meitu„a. tüte Gräben wieder eingeebnet
worden, so ist die Füllmasse
doch nicht so fest, und die
Erde nimmt mehr Wasser auf. Wieder gibt es, von oben gesehen, eine andere Färbung auf dem Foto als an
danebenliegenden unberührten Stellen.
Mit Hilfe dieser Fotos, die zahlreich zu verschiedeneil Tages- und Jahreszeiten ausgenommen wurden, konnte
man sich schon vor Beginn der eigentlichen Grabung ein ungefähres Bilo machen, an welchen Stellen im Gelände
eine Grabung am lohnendsten
wäre. Es war eine genaue
vorherige Disponierung inso-
fern besonders nötig, da das
ganze Burggelände eine sehr
große Ausdehnung auf den
Fotos zeigte.
Zur weitereil Unterstützung
der planvollen Arbeit wurde
das ganze Gelände von dem
Institut für Vermessungs-
kunde der Technischen Hoch-
schuleBraunschweig vermessen.
Es wurde zunächst in 50-m-
Quadrate geteilt, die Quadrate
durch numerierte Eckpfähle ge-
kennzeichnet. Jedes 50-m-
Quadrat wurde weiter in
10-m-Quadrate aufgeteilt, die
auch wieder numeriert wur-
den. Dasselbe Netz wurde so-
dann auf ein Meßtischblatt
übertragen. Verglich man nun
die großen Fliegerfotos mit
den Karten, so hatte man so-
fort im Quadratnetz den An-
satzpunkt für die nötigen Gra-
bungsstellen. Man kann sagen,
daß so auf demriesigen Gelände

Abb. 33. Königspfalz Werta. Heizungsanlage von Süden. Vorne Vorraum, hinten geteilte
Heizkammer, darüber Zuführungen zu den hinter dem Fußboden liegenden Heißluftgängen.
Foto: Grabungsleitimq.
 
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