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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 43.1942

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Burgenschau
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https://doi.org/10.11588/diglit.35019#0043
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Burgenschau.

Altena. Nachdem die Mitgliederzahl des Märkischen Burgvereins
Altena stark herabgesunken war, wurde der Verein aufgelöst und
die Burg Altena vom Kreise Altena übernommen, um ihre Er-
haltung zu sichern.
Altena. Am 24. Juli beging Geheimrat Or. Thomee in Altena
i. W. seinen 80. Geburtstag. Er hat die alte preußische Stamm-
burg Altena wiederhergestellt und das in den Räumen der Burg
untergebrachte Museum des Vereins für Orts- und Heimatkunde
im Süderland aufgebaut.
Altstadt (Wellehrad). Die Frage, wo das Großmührische Reich
unter dem Fürsten Moimir I., einem Zeitgenossen der letzten
Karolinger, seinen Mittelpunkt hatte, war bisher stark umstritten.
Der bekannte Forscher Zelnitius, der seit vielen Jahren die Aus-
grabungen in und um Altstadt bei Ung.-Hradisch leitet, glaubt
nun, in dein alten Wellehrad an der Stelle des heutigen Alt-
stadt den Sitz der Fürsten des Großmährischen Reiches gefunden
zu haben. Für diese Annahme sprechen die Lage des Ortes, die
Grabstätten, die Fürstengräbcr, die Befestigungsanlagen und
Wälle und viele Funde aus altchristlicher Zeit. Möglicherweise
war unter den freigelegten Gräbern auch die letzte Ruhestätte
Moimirs l.
Asteu (Niederlaude>. Die Wiederherstellungsarbeiten des Schlosses
Asten in den Niederlanden, die eine Zeitlang unterbrochen waren,
sind vor einiger Zeit wieder ausgenommen worden.
Balthasarburg <Elsaß). Die Balthasarburg, ein Renaissance-
schloß in der Oberrheinischen Tiefebene, weist eines der reich-
haltigsten oberrheinischen Adelsarchive auf. Über 1000 Urkunden
bieten Material zur Geschichte des Elsaß, der Stadt Strahlung,
der Ortenan, des Breisgaus usw.
Bayerische Schlösser. Der Ministerialrat im Bayerischen Staats-
ministerium des Innern, Franz Dehler, wurde zum Präsidenten
der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten
und Seen ernannt.
Berlinghausen. In der Nähe von Berlinghausen wurden auf
dem Gelände einer alten Burg unter Leitung des Professors
Pickert seit einigen Jahren Nachgrabungen getätigt. Die Gra-
bungen, bei denen bisher noch keine bemerkenswerten Funde
gemacht wurden, mußten wegen der Kostenfrage eingestellt
werden.
Berwartstein. Schloß Berwartstein wurde vor 1100 Jahren er-
baut. Kaiser Friedrich I. schenkte es 1152 dem Hvchstift Speyer.
Durch einen Brand im Jahre 1591 wurde es völlig zerstört und
vor 50 Jahren wieder aufgebaut. Berwartsteiu ist die einzige
bewohnte Burg in der Pfalz.
„Blechernes Palais" in Warschau. In der Nähe des Weichsel-
schlvsses in Warschau befindet sich ein Gebäude, das „Blecherne
Palais", das 1720 von Pöppelmann, dem Erbauer des Dresdener
Zwingers, errichtet worden sein soll. Es erhielt diesen Namen,
weil es beim Ban mit einem Walmdach aus Schwarzblech ver-
sehen wurde.
Böhmen-Mähren. Das Denkmalamt in Prag hat unter der
Leitung des Gauoberverwaltungsrates De. Turnwald ein Pro-
gramm für die Instandsetzung der böhmischen Kunstwerke und
Baudenkmäler, die unter der tschechischen Herrschaft sehr ver-
nachlässigt worden waren, aufgestellt.
Bolkenhain (Schlesien). Vor 650 Jahren wurde die Burg von
Herzog Bvlko I. von Liegnitz erbaut.
Breisach. Die Festungsanlagen von Breisach am Oberrhein sind
unter Denkmalschutz gestellt worden.
Bruck (Ostmark). Schloß Bruck bei Lienz wurde von der Stadt-
gemcindc Lienz käuflich erworben. Das Schloß soll erneuert
und für verschiedene Zwecke ausgebant werden. Es soll dort
eine Eggcr-Lienz-Gemäldeschau untergebracht werden.
B n ch w ä I d ch c n < S ch l e s i e n>. Schloß Buchwäldchen weist ein einzig-
artiges Hausmuseum des Hauptmanns a. D. von Dücker auf.
Es befinden sich dort Seltenheiten aus aller Welt, u. a. eine Reihe
kostbarer Ausgrabungen Heinrich von Schliemanns und eine
Familiengeschichte derer von Dücker seit 1180.

Burg a. d. Wupper. Auf Schloß Burg im Belgischen Land tagte
der Vorstand des Schloßbauvereins. Es wurde der Jahresbericht
für das Jahr 1941 entgegengenommen. Im vergangenen Jahr
wurde der Fußboden im Gastraum erneuert, die Wasfensamm-
lung wurde umgruppiert und durch einige Stücke vergrößert.
Dobna-Burg (Vogtland). Der Eingang zu rälten Dobna-Bura,
nach dem seit langem gesucht wurde, ist jetzt ausgegraben worden.
Tomburg im Hakelwald. An der Stelle einer germanischen
Fluchtburg im Haket wurde um 1300, wahrscheinlich von An-
gehörigen der Familie v. d. Knesebeck, die Domburg errichtet.
Sie wechselte mehrmals den Besitzer und ist bereits in der 2. Hälfte
des 15. Jahrhunderts verfallen.
Doornenburg. Die Doornenburg in Gelderland, die seit fast
100 Jahren leersteht und zu verfallen begann, wird wiederher-
gestellt. Der Aufbau ist bereits in vollem Gange.
Drzewica (Distrikt Radom, Gen.-Gouvern.). Die Burg
Drzewica hei Tomaschow beherrschte den Übergang der Straße
Warschau-Tschenstochau über den Fluß Drzewica. Die Gesamt-
anlage mit den 4 Ecktürmen ist noch weitgehend erhalten.
Duivelsteen in Gent. Das Schloß Duivelsteen in Gent diente
von 1628 bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts als „Rasphuys".
Das war eine Besserungsanstalt für Landstreicher und „ledigh-
gangers", in dem die Sträflinge Blauhvlz, aus dem eine blaue
Farbe gewonnen wird, raspeln mußten.
Eger (Sudetengau). Die Kaiserpfalz in Eger wurde im vergan-
genen Jahre von 59000 Gästen besucht.
Ehrenburg (Thüringen). Die Ehrenburg bei Plaue, die zur
Sicherung der alten Handelsstraße nach Nürnberg erbaut worden
war, kann auf ein OOOjähriges Bestehen zurückblicken. Sie ist
eine der schönsten Ruinen Thüringens.
Eifgenburg. Im rechtsrheinischen Belgischen Land wurde die
Untersuchung eines der dortigen Ringwälle begonnen. Große
Teile der frühmittelalterlichen Dynastenburg Eifgenburg wurden
ausgegraben.
Eltville. Der Wehrtnrm der Burg Eltville am Rhein wurde von
dem 1936 gegründeten Burgverein zur Gutenberg-Gedüchtnis-
stättc ausgestaltct.
Fleckenstein (Elsaß). Die größtenteils in Felsen gehauene Burg
Fleckenstein kann auf ein lOOOjähriges Bestehen zurückblicken.
Sie wurde znm erstenmal in einer Urkunde des Jahres 942
erwähnt.
Frankenalb. In der Natnrhistorischen Gesellschaft sprach Or. Hell-
mnt Knnstmann über neue Ergebnisse der von ihm gemein-
sam mit llr. E. Rühl vor Jahren in Angriff genommenen Er-
forschung wenig bekannter Wehranlagen auf der Frankenalb, die
einen wichtigen Beitrag zur Aufhellung des Frühmittelalters dar-
stellt. Es wurden mehrere frühmittelalterliche Befestigungs-
anlagen freigelegt.
Fricdbcrg. Die Ausgrabungen in der Burg von Fricdberg, die
nun seit 6 Jahren vorgenommen werden und bedeutsame Ergeb-
nisse über die Römerzeit gebracht haben, wurden jetzt von 0r. H.
Roth Ivieder ausgenommen.
Fricdstcin (Böhmen). Bei der Renovierung der Burgruine
Friedstein bei Turnau stieß man auf die Überreste einer Wand-
malerei, die zu den ältesten gotischen Sgraffito-Malereien in
Böhmen aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gehört.
Gleiberg. Auf der Burg Gleiberg bei Gießen fand die General-
versammlung des Gleibergvereins statt. Im vergangen Jahr
wurden nur kleine notwendige Jnstandsetzungsarbeiten vor-
genommen. Für das Jahr 1942 sind einige Reparaturarbeiten
vorgesehen. Die Umbaupläne sollen sofort nach dem Krieg ver-
wirklicht werden.
Gösting (Ostmark). Zur Erhaltung der Burgruine Gösting bei
Graz, die seit Jahren durch den Einsatz freiwilliger Helfer vor
dem Verfall bewahrt wird, hat ein Unbekannter 12000 RM.
gestiftet. Die Burgruine soll zu einer Weihestätte für die Toten
der nationalsozialistischen Bewegung erhoben werden.
 
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