Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 43.1942

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.35019#0053
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
9
1409 Niclaus, bis 1417 in cock. ap. Vitolcki,
1409 Johannes.
Die Zahl der noch erhaltenen Briefurkunden Witowds ist sehr groß; es bestand also ein geregelter Kanzleibetrieb.
Der Kanzleibeamte wird aber immer als Schreiber bezeichnet, nur Herzog Swittirgail von Podolien, ein jüngerer
Bruder Jagiellos, hat einen Cappellanus. Die Schreibstube wird man in der nächsten Nähe des Herzogs, vielleicht
sogar in einer Kammer der Hauptburg, suchen müssen.
Die Mauertechnik ist durchweg sehr sorgfältig, der Wandputz ist fein geglättet und hatte bis 1918 allen Unbilden
der Witterung getrotzt. Dichter Strauch und Baumwuchs deckt jetzt die gänzlich unbewohnte Insel, in dieser Einsam-
keit eine Ruine von unvergleichlicher Schönheit.
Die Landburg von Traten hat ein Mauerpolygon von sechs Seiten, mit nur zwei rechten Winkeln: an der
Südseite ist 1846 ein kleines Kloster angebaut, die anderen Manerteile liegen ruinenhaft da, gesichert durch vier
quadratische Ecktürmc. Im großen und ganzen ist die rechteckige Grundanlage schon angestrebt. Von den Gebäuden
ist nichts mehr erhalten.
Bor der Nordseite liegt aber noch, durch eine Grabensenke getrennt, eine frühgeschichtliche Wallburg, die auf
einer Halbinsel in den See hineinragt. Vielleicht war hier das sog. Jagdhaus Gedimins, das ans der Stätte eines
alten Bnrgwalles lag. Soinit hätten wir in Traken alle Perioden vertreten. Der massive Ausbau der Landburg
muß Kynstut zugeschrieben werden, und Witowd hat dann die Jnselburg erbaut. Die Landburg bildet eine Zwischen-
stufe zwischen der 1. und 2. Burgenfvrm, den libergang zur rechteckigeil Mauerung. Die Türme folgen auch hier
der ordensländischen Bauweise. Nach Erbauung der Jnselburg war hier der Brückenkopf für die liberfahrt zur Insel.
Vor allein sind hier dann die Wirtschaftsgebäude und Wohnungen für das Dienstpersonal zu suchen.
Literatur: Kurschat, Die Ruinen bvu Trvki. Altpr. Monatsschrift 41, Königsberg (Pr.) 1904, S. 671ff.

Kauen.
Die Stadt liegt ans dem Haupte am Einfluß der Nerye (heilte Wilia genannt) in die Memel. Diese eigenartige
Lage hat einer größeren Zahl von Städten ihre besondere Bedeutung verliehen, ich nenne nur Koblenz und Passau,
Spandau und Küstrin, oder in Semgallen Bauske auf dem Schilde zwischen den Quellflüssen der Aa. Der Grund
liegt wohl zum Teil in der militärischen Sicherung durch die Lage an zwei Strömen; in Preußen haben diese Lage
Burg Schwetz am Einfluß des Schwarzwassers in die Weichsel und die Grenzfeste Zlotterie an der Drewenz



Abb. 20. Burg Kauen in Litauen.
 
Annotationen