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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 43.1942

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Hartmann: Meinem Vater
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Wurzler, H.: Burg Ehrenstein und verwandte Mantelmauerburgen
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https://doi.org/10.11588/diglit.35019#0031
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Wenn man bedenkt, daß ganze Mappen voll seiner herrlichen Zeichnungen, unter anderem auch der Hoh-
königsburg im Elsaß, vom damaligen Kultusministerium angekauft wurden, um in den Tiefen eines Archivs zu ver-
schwinden, so daß sie bis heute, trotz eifriger Nachforschungen, noch nicht aufgefunden worden sind, so ist das für die
Bauwissenschaft ein großer Verlust.
„Sollte ich es mit diesen Zeilen erreichen, Freunde für das Werk werben zu können, würde ich es dankbarst
begrüßen, denn es dürfte unsere Aufgabe sein, der fernliegenden romantischen Zeit unsere Hochachtung zu zollen!"


Mb. 52. Burg Rabenstein nach einem alten Stich. Abb. 53. Der Regenstein im Harz 1759. Ausgenommen
Gez. durch Hartmann. von Lieutenant Kämmerer. Gez. durch.Hartmann.

Burg Ehrenstein und verwandte Mantelmauerburgen.
Von Banrat Dlpl.-Ing. H. Wurzlet', Lippstadt i. W.

in Urkunden auch Entstehn genannt — liegt auf einer niedrigen Anhöhe über
dem gleichnamigen vors und ist von dem weiter ansteigenden Buchenberg durch einen tiefen und breiten
Halsgraben getrennt. Sicher war die Stelle schon in alten Zeiten wichtig als Grenzpunkt zwischen
den bedeutenden Grafschaften: Gleichen, Orlnmünde-Weimar, in deren Besitz hier später die Landgrafen
voit Thüringen traten und Kevernburg, von denen sich bald eine schwarzburgische Seitenlinie abzweiqte
die auf der Blankenburg (jetzt Greifenstein) saß. Und so mögen sich hier schon recht früh Befestigungen be-
funden haben.
Wann aber unsere Burg Ehrensteiu in ihrer jetzigen Gestalt erbaut wurde, ist jedoch unbekannt Der Über-
lieferung nach soll der zweibeweibte Graf von Gleichen, der mit Landgraf Ludwig, dem Gemahl der heiligen Elisabeth
im Jahre 1227 unter Kaiser Friedrich I I. am Kreuzzug teilgenommen hatte, nach seiner glücklichen Rückkehr aus der
Gefangenschaft im Jahre 1241 sie und das dazugehörige Amt seiner morgenländischen Gemahlin Melechsala zum
Leibgedinge gegeben haben. Aber ebenso wie die Doppelehe des Grafen ist wohl auch die Gründung des Ehrenstein
durch ihn nur eine schöne Sage. Jedenfalls befanden sich seit dem 12. Jahrhundert die betreffenden Gebiete in
ununterbrochenem Besitz des Hauses Schwarzburg, und 1274 wird Schloß Ehrenstein anläßlich einer Erbteilung
zum erstenmal urkundlich genannt. Es wird seiner ganzen Baugestaltung nach auch wohl kaum vor der Mitte des
13. Jahrhunderts erbaut sein. Erst über 80 Jahre später wird seiner 1350 wieder gedacht, als Kaiser Karl IV dem
Grafen Heinrich XVII. von Schwarzburg anläßlich des Reichstages von Metz erlaubte: „... unter seiner Feste Ehren-
stein einen wöchentlichen Markt anzulegen. . ." 1301 wurde das Amt als die alte Herrschaft bezeichnet, zu deren
Zubehörungen damals gehörten: OrolZenIibriaii, eloinori Inbi-ian, Rüonstotcm, Hetstote, Xacvincjcm, Rvclnnisckoi-k
 
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