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sonders im Landschaftsfache den Kunstfreunden zur Schau gestellt zuhaben; aber ihre Bemühungen, eine
grössere Ausstellung zu veranstalten, scheiterte an manchen, selbst jetzt noch nicht ganz beseitigten Hinder-
nissen. Die Direction hat indessen im Vertrauen, dass ein lebhaftes Interesse hierfür in unserer Stadt rege
geworden ist, beschlossen, für nächstes Jahr eine grössere Ausstellung in den Monaten Mai und Juni
zu veranstalten.
Indem die Direction hiermit Alles, was in den allgemeinen Interessen des Kunstvereins liegt, glaubt,
berührt zuhaben, und angegeben, aufweiche Weise sie denselben ihre Sorgfalt zugewendet, hofft sie, für
die Zuknnft ihren Wirkungskreis immer mehr erweitert, und die allgemeine Theilnahme und Mitwirkung an
demselben immer reger zu sehen.
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Nach Entsiegelung der Glückurnen durch Herrn Notar Dr. Fresenius wurde nunmehr die Sitzung
durch die vorgenommene Verloosung beschlossen. .
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Auszug
aus den
Verhandlungen des Kunst-Vereins in Potsdam
am 9. September 1 83 8.
Erfreuend ist die Wahrnehmung, dass in unserm deutschen Vaterlande die Liebe zur Kunst immer
festeren Beden gewinnt und sich in allen Ständen mehr und mehr ausbreitet. Zwar stehen wir in dieser Hin-
sicht früheren Jahrhunderten so weit nach, dass wir uns eigentlich erst bei dem Beginn der Kunstpflege von
Seiten des Volks befinden; aber ein Anfang, der mit so grossem Ernst begann, bei welchem man sich der
Zwecke klar bewusst ist, und im Streben rastlos fortschreitet, lässt die Erreichung etwas Vollkommenes er-
warten. Nur durch diese sich allgemein verbreitende günstige Stimmung für die Kunst ist das Entstehen und
Gedeihen der vielen Vereine zu ihrer Förderung erklärlich, und namentlich beweist unsere Vaterstadt, was
auch unter ungünstigen Verhältnissen durch die rege Unterstützung von Seiten der Mitglieder geleistet werden
kann. Seit 1833 hat der Verein 4378 Thaler für Kunstwerke verwenden können.
Die Zahl der Mitglieder, obgleich mehr als bei jedem anderen Vereine dem Wechsel unterwor-
fen, ist in einem steten Zunehmen. In der letzten General-Versammlung waren 516 Mitglieder mit 605 Ac-
tien und einer Einnahme von 1210 Thaler. Im Laufe des Jahres schieden '44 Mitglieder mit 47 Actien aus,
47 Mitglieder mit 52 Actien traten dagegen hinzu, so dass der Verein heute 519 Mitglieder mit 610 Actien
zählt, und eine Einnahme von 1220 Thaler hat.
Es hat uns nicht, gelingen wollen, in diesem Jahre eine Ausstellung zu veranstalten, obgleich Seine
Königliche Hoheit der Kronprinz mehrere ausgezeichnete Gemälde zur Benutzung hierzu gnädigst bewilligt,
hatte. Ein besonderes Hinderniss fanden wir in dem Mangel eines genügenden Locals, da über das früher
benutzte anderweitig disponirt war. Im nächsten Jahre werden wir das Versäumte bestimmt nachholen.
Es sind in diesem Jahre 12 Oelgemälde für 759 Thaler angekauft, 57 Thaler verwandten wir zur
Erwerbung von 8 Kupfer- und Stahlstichen und 3 Steindrücken, und suchten durch Ankauf der Statue des
Adorant, nach der Antike von Geiss in Zink gegossen, diesem neuen Kunstzweige eine allgemeinere An-
erkennung zu erwerben. — Von dem Kunstvereine für die preussischen Staaten haben wir einen Stahlstich
und 3 Umrisse erhalten, wie wir mit Vergnügen vernehmen, sollen letztere nicht mehr vertheilt, sondern da-
für, nach dem Vorgange des Vereins in Düsseldorf, Kupferstiche ausgegeben werden. Der Verein für die
Rheinlande hat die Versendung der Kupferstiche leider verspätet. Vom Kunstvereine zu Magdeburg erhiel-
ten wir 2 Exemplare des kleinen Steindrucks vom Rothkäppchen, nachdem wir den grösseren bereits ange-
kauft hatten.
Ausserdem hat unseren Verein das Glück wieder begünstigt, indem wir bei der vom schlesischen
Kunstvereine veranstalteten Verloosung die schöne Morgenlandschaft von Koch in Düsseldorf gewannen,
welche heute einen Hauptgewinn bildet, deren überhaupt 27 vorliegen.
sonders im Landschaftsfache den Kunstfreunden zur Schau gestellt zuhaben; aber ihre Bemühungen, eine
grössere Ausstellung zu veranstalten, scheiterte an manchen, selbst jetzt noch nicht ganz beseitigten Hinder-
nissen. Die Direction hat indessen im Vertrauen, dass ein lebhaftes Interesse hierfür in unserer Stadt rege
geworden ist, beschlossen, für nächstes Jahr eine grössere Ausstellung in den Monaten Mai und Juni
zu veranstalten.
Indem die Direction hiermit Alles, was in den allgemeinen Interessen des Kunstvereins liegt, glaubt,
berührt zuhaben, und angegeben, aufweiche Weise sie denselben ihre Sorgfalt zugewendet, hofft sie, für
die Zuknnft ihren Wirkungskreis immer mehr erweitert, und die allgemeine Theilnahme und Mitwirkung an
demselben immer reger zu sehen.
-[■'} ifttl?. T'iii . ,'r>H-.i'wi »v •: > >;•!•; tili ii-isin;i»--' .• • Ii / -i = s«i m.i ,• .«dett) im; nVn*M iwbiail
Nach Entsiegelung der Glückurnen durch Herrn Notar Dr. Fresenius wurde nunmehr die Sitzung
durch die vorgenommene Verloosung beschlossen. .
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Auszug
aus den
Verhandlungen des Kunst-Vereins in Potsdam
am 9. September 1 83 8.
Erfreuend ist die Wahrnehmung, dass in unserm deutschen Vaterlande die Liebe zur Kunst immer
festeren Beden gewinnt und sich in allen Ständen mehr und mehr ausbreitet. Zwar stehen wir in dieser Hin-
sicht früheren Jahrhunderten so weit nach, dass wir uns eigentlich erst bei dem Beginn der Kunstpflege von
Seiten des Volks befinden; aber ein Anfang, der mit so grossem Ernst begann, bei welchem man sich der
Zwecke klar bewusst ist, und im Streben rastlos fortschreitet, lässt die Erreichung etwas Vollkommenes er-
warten. Nur durch diese sich allgemein verbreitende günstige Stimmung für die Kunst ist das Entstehen und
Gedeihen der vielen Vereine zu ihrer Förderung erklärlich, und namentlich beweist unsere Vaterstadt, was
auch unter ungünstigen Verhältnissen durch die rege Unterstützung von Seiten der Mitglieder geleistet werden
kann. Seit 1833 hat der Verein 4378 Thaler für Kunstwerke verwenden können.
Die Zahl der Mitglieder, obgleich mehr als bei jedem anderen Vereine dem Wechsel unterwor-
fen, ist in einem steten Zunehmen. In der letzten General-Versammlung waren 516 Mitglieder mit 605 Ac-
tien und einer Einnahme von 1210 Thaler. Im Laufe des Jahres schieden '44 Mitglieder mit 47 Actien aus,
47 Mitglieder mit 52 Actien traten dagegen hinzu, so dass der Verein heute 519 Mitglieder mit 610 Actien
zählt, und eine Einnahme von 1220 Thaler hat.
Es hat uns nicht, gelingen wollen, in diesem Jahre eine Ausstellung zu veranstalten, obgleich Seine
Königliche Hoheit der Kronprinz mehrere ausgezeichnete Gemälde zur Benutzung hierzu gnädigst bewilligt,
hatte. Ein besonderes Hinderniss fanden wir in dem Mangel eines genügenden Locals, da über das früher
benutzte anderweitig disponirt war. Im nächsten Jahre werden wir das Versäumte bestimmt nachholen.
Es sind in diesem Jahre 12 Oelgemälde für 759 Thaler angekauft, 57 Thaler verwandten wir zur
Erwerbung von 8 Kupfer- und Stahlstichen und 3 Steindrücken, und suchten durch Ankauf der Statue des
Adorant, nach der Antike von Geiss in Zink gegossen, diesem neuen Kunstzweige eine allgemeinere An-
erkennung zu erwerben. — Von dem Kunstvereine für die preussischen Staaten haben wir einen Stahlstich
und 3 Umrisse erhalten, wie wir mit Vergnügen vernehmen, sollen letztere nicht mehr vertheilt, sondern da-
für, nach dem Vorgange des Vereins in Düsseldorf, Kupferstiche ausgegeben werden. Der Verein für die
Rheinlande hat die Versendung der Kupferstiche leider verspätet. Vom Kunstvereine zu Magdeburg erhiel-
ten wir 2 Exemplare des kleinen Steindrucks vom Rothkäppchen, nachdem wir den grösseren bereits ange-
kauft hatten.
Ausserdem hat unseren Verein das Glück wieder begünstigt, indem wir bei der vom schlesischen
Kunstvereine veranstalteten Verloosung die schöne Morgenlandschaft von Koch in Düsseldorf gewannen,
welche heute einen Hauptgewinn bildet, deren überhaupt 27 vorliegen.