Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
40

8. Als das zweckdienlichste Mittel, zu schlechte Gemälde von den Ausstellungen abzuweisen,
wollen zunächst die östlichen Vereine die für den Ausstellungscyclus 1839 bestimmt werdenden
Gemälde, vor deren Absendung in den Orten, in welchen besondere Commissionaire das Anneh-
men und Verpacken der Gemälde besorgen, einer Revision von Sachverständigen (für Berlin
sind die Herren G. Gropius, Professor Manch und L. Sachse darum gebeten), unterwerfen
lassen.

9. Es wird allgemein gewünscht, dass ein Kunstvereins-Central-Blatt edirt und zunächst mit Hrn.
G. Gropius darüber verhandelt werde.

Gegen den Schluss des ablaufenden Jahres halte unsre Stadt noch das Vergnügen, ein Bild
ihres immer weiterhin berühmt gewordenen Landsmanns, Eduard Steinbrück in Düsseldorf, von dem
sie so ungern auf der diesjährigen Ausstellung Arbeiten entbehrte, auf einige Tage ausgestellt zu sehen,
da derselbe die Güte gehabt hatte, zu erlauben, dass sein neuestes grösseres Kunstwerk, die Anbe-
tung der Hirten und Könige, bei der Rückkehr von der Ausstellung in Berlin, hier zur Beschau-
ung aufgehalten werden durfte.

Nach dieser, der Zeit folgenden Darlegung der wichtigsten Ereignisse für den Verein in
den zu Ende gehenden zwei Jahren., räumt das Directorium gern ein, dass es noch mehrfach die Nach-
sicht der Vereinsmitglieder für sich in Anspruch zu nehmen habe, da Irren und Fehlen auch sein Loos
sind; aber es darf sich doch mit Selbstgefühl wenigstens das Verdienst beilegen, überall das grosse
Interesse der Kunst ohne Eigennutz und kleinliche Ortsrücksichten im Auge gehabt, und da, wo es
das Zusammenwirken mit verwandten Vereinen galt, auch Opfer nicht gescheut zu haben. Den Muth
dazu fand der Vorstand in der Ueberzeugung, dass sämmtliche Mitglieder des hiesigen Vereins diesen
Sinn der Uneigennützigkeit mit ihm theilen und die Opfer nicht beklagen, welche hin und wieder der Ver-
einskasse entspringen mögen, da solche Opfer eine Aussaat sind, welche in der Folge reiche Früchte
tragen muss.

Wenn nun schliesslich das Directorium erwähnt, dass die Einsammlung und resp. Einsendung
der Beiträge, und zwar an den Hrn. Kaufm. Carl Lücke, Schwibbogen No. 8., für das Jahr 1839
in den Mai, für das Jahr 1840 aber, wo die Ausstellung wieder im April eröffnet werden soll, in
den März fallen wird, so hofft es, ermuthigt durch die bisherigen Beweise von Anerkennung seiner
Bemühungen, dass alle bisherigen Theilnehmer, ausser denen die uns der Tod oder Ortsveränderung
schon entzogen hat und noch entziehen könnte, nicht nur treu beharren und ohne Säuraniss zahlen, son-
dern auch bemüht sein werden, dem Vereine noch neue wohlwollende Mitglieder zuzuführen und auch
dadurch dem Vorstande ihre Zufriedenheit mit seinen bisherigen Leistungen zu beweisen.

Magdeburg, den 21. December 1838.

Directorium des Magdeburgischen Kunstvereins.

(gez.) Franclee.

So eben erschien bei Rudolph 8> Dieterici in Annaberg, und kann durch
alle Buch- und Kunsthandlungen bezogen werden, in Berlin durch George Gropius
Königl. Bauschule 12:

Die St. Marienkirche in Zwickau,

dargestellt von
G. Freiherr von Bernewitz
mit einer Vorrede von Dr. G. Klemm, königl. Bibliothekar in Dresden. 1. Lfrg. fol.
Preis: 1 Rthlr. 5 sgr.

Gedruckt bei F. Wei die in Berlin, Kaiser-Strasse No. 30.
 
Annotationen