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war, das Gute aber im Unterliegen siegt, so glaubt er sich verwahren zu müssen
gegen den Wahn, als trüge er vom christlichen Standpunkte aus Züge in das
Bild des Tragischen hinein, die nicht in ihm lägen. „Die göttliche Gerechtigkeit
ist eine Forderung der menschlichen Vernunft und des natürlichen religiösen Ge-
fühls und ohne sie ist noch kein echtes Trauerspiel erfunden worden." Nach den
schönen Ausführungen über das Schöne in der Natur, welches ein Anhänger der
materialistischen Weltanschauung ebensosehr wie die Wirksamkeit des Geistes in der
Natur folgerichtig leugnen muß, kommt das Kunstschöne, in welchem die Phantasie
für ihr inneres geistiges Bild eine entsprechende äußere Form schafft und so ein
Neues schafft, das um so vollkommener ist als die Natur, wenn eben das Innere
und Geistige voll durch das Außere, Leibliche durchscheint und durchtönt. „Die
Kunst ist noch etwas anderes als bloß Naturnachahmung. Sie ist die Schöpferin
des Jdealschönen unter Anlehnung an das Naturschöne. Idealismus und Rea-
lismus sind Gegensätze innerhalb der idealen Kunst, die sich heilsam ergänzen.
Naturalismus und Spiritualismus sind ausgeschlossen. Wahrheit ist, daß die
Kunst von der Religion ausgegangen sei und immer wieder zu ihr zurückkehren
müsse, und daß große Künstler des Anblickes des Himmlischen gewürdigt werden
und vom Himmel herab ihre Ideen holen." Gegen Schiller, welcher meinte,
die Schönheit allein beglücke alle Welt, sagt der Verfasser (S. 158): „Der Weg
der Arbeit, der Selbstüberwindung und des Opfermutes, den Religion, Sittlich-
keit und Wissenschaft vorschreiben, führt sicherer znm Ziele und macht den, der
ihn wandelt, in höherer Weise reif, als der Weg des ästhetischen Genusses, aber
sicher gehört auch die Kunst zu den Himmelsgabcn, die der Mensch erhalten hat,
das Elend des Daseins zu tragen und mitten im Dunkel das Licht der göttlichen
Herrlichkeit zu schauen."

Ein Kaiser-Gedenkblatt ist bei Ernst Kaufmann in Lahr um den Preis von
3 „E erschienen, welches durch seiue Größe, deu Reichtum seiner Darstellungen, seine schöne
Anordnung und Ausführung in zarten Farbentönen sich besonders für Schul- und andere Säle
empfiehlt. Es enthält die Bildnisse des Kaisers, seiner Familienglieder nnd seiner bedeutendsten
Vorfahren ans dem preußischen Thron, die denkwürdigsten Erlebnisse von seiner Wiege an,
die wichtigsten Örtlichkeiten nnd Denkmale seiner Geschichte, und aus seinen Bekenntnissen, Reden
nnd Erlassen sechs Aussprüche, welche den edeln, frommen Sinn des hohen Herrn beurkunden.
In dem farbigen Rande sind die Wappen sämtlicher deutschen Staaten nnd freien Städte eingefügt.
Inhalt; Für und wider Dors's Bibel. — Die sächsischen Dome zu Meißen und zu Freiberg. —
Der große Nadleuchter im Dome zu Hildesheim. Mit Abbildung. — Die Sieben im Kölner
Dom. — Nochmals „Triumphbogen." — Bllcherbericht.
Verantwortliche Redaktion: Prälat Mer; in Stuttgart.
Druck von I. F. Zteinküpf in Stuttgart.


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