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16

Chronik.
München- In der ersten hiesigen „Jahresausstellung von Kunstwerken aller Nationen",
welche am 1. Juli 1889 im Glaspalaste im Beisein der Prinzen und Prinzessinnen Arnulf, Ludwig,
Ferdinand, der Herzoge Ludwig und Max Emanuel durch den Prinzregenten eröffnet worden
ist, waren unter den 1600 eingesandten Bildern die Münchener am stärksten, Berlin und Wien
nur schwach vertreten. Von Ausländern haben am meisten die Niederländer und Italiener
ausgestellt. Französische Künstler hatten 150 bis 180 Gemälde angemeldet. Verkauft wurden
150 Münchener, 48 deutsche, 36 italienische, 19 holländische, 17 französische, 16 österreichische,
6 spanische, 6 belgische, 4 amerikanische, 3 dänische Bilder und ein englisches. Nach Amerika
gingen 54, nach England 16, nach Rußland 9, Holland 8, Italien 5, Österreich 4, Belgien 3,
nach der Schweiz 2 Bilder, nach Spanien 1 Bild. Im ganzen wurden erlöst 465 770
Berlin. Professor Mohn, der Gatte einer Enkelin Ludwig Richters und wie dieser ein
gemütvoller Zeichner zu deutschen Märchen, Urheber der Entwürfe zu den neuen gemalten
Fenstern in der Sakristei der hiesigen Dreisaltigkeitskirche, hat auch den Auftrag erhalten, an
der Langwand des prächtigen Festsaales der königlichen Augusta-Schule (einer höheren Mädchen-
schule) in drei Gemälden die weiblichen Tugenden darzustellen.
Berlin. Am 28. November 1889 starb hier 79 Jahre alt Professor vr. Ferd. Piper,
der gelehrte Verfasser der „Mythologie und Symbolik der christlichen Kunst von der ältesten
Zeit bis ins 16. Jahrhundert," und der „Einleitung in die monumentale Theologie," Heraus-
geber des „Evangelischen Kalenders" von 1850 bis 1871 und der „Zeugen der Wahrheit,
Lebensbilder zum evang. Kalender auf alle Tage des Jahres," verfaßt zumeist von einer großen
Anzahl Theologen. Als Gründer, Leiter und Mehrer des „Christlich-archäologischen Museums"
an der Berliner Hochschule und unermüdlicher Fürsprecher ähnlicher Studien und Gründungen
auf seiten anderer evangelischen theologischen Fakultäten hat er sich ein besonderes Verdienst
erworben. Er war ein Schüler des berühmten Historikers Neander.
Düsseldorf. Am 27. Dezember 1889 starb hier einer der Hauptführer der älteren Düssel-
dorfer Gefchichtsmalerei, vr. Eduard Bendemann, 78 Jahre alt an einer Lungenentzündung.
In Berlin am 3. Dezember 1811 geboren, in Düsseldorf unter Schadow ausgebildet, in Italien
zum selbständigen Künstler gereift, betrat er 1832 seine rühmliche Laufbahn mit seinen trauernden
Juden bei den Weiden Babylons, welches Gemälde unerhörten Beifall fand und jetzt das
Museum zu Köln ziert. Noch glücklicher war er 1836 mit seinem Jeremias auf den Trümmern
von Jerusalem. Im Jahr 1838 wurde er an die Akademie als Lehrer in Dresden berufen.
Von 1859 bis 1867 war er Leiter der Akademie in Düsseldorf.
Berichtigung. In der Dezembernummer S. 186 wollte im vorletzten Satze
darauf angespielt werden, daß Michel-Angelo S. Miniato in Florenz „seine liebliche Braut"
genannt hat. Es sollte also gesagt sein: „wie S. Miniato in Florenz dies ja bekanntlich
schon Früheren (statt: früher) gewesen ist."
Inhalt: Rückblick. — Zur Erinnerung an Bernhard Neher. Mit Abbildung.— Eine Kirch-
cinweihung auf der Schwäbischen Alb. — Chronik.
Verantwortliche Redaktion: Prälat Mer; in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
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