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1890. Zweiunddreißigster Jahrgang.

Nr. 11.



für Uirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.

Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.

Dilmann Niemenschneider.
Dilmann oder Dill Riemenschneider, Bildschnitzer und Bürger zu Würz-
burg, wie er sich selbst in einer Urkunde von 1492 schreibt, ist ein hervorragender
Meister der deutschen Bildnerei am Ende des 15. und am Anfang des 16. Jahr-
hunderts. Franz Kugler hat zuerst in den „Reiseblättern vom Jahr 1832" im
„Museum, Blätter für bildende Kunst 1833" auf den Künstler aufmerksam ge-
macht. Dort spricht er über das prächtige Grabdenkmal des Kaisers Heinrich II.
und seiner Gemahlin Kunigunde, welches der Meister in den Jahren 1492 bis
1513 aus weißem Salzburgischem Marmor gefertigt hat. „Auf dem Steinsarge
die beiden Gestalten in vollem Ornat, beide durch den Adel der Gesamtauffassung
und die schönen Köpfe ausgezeichnet; die Hände sind sehr ausgearbeitet, der
Faltenwurf in eckiger Weise scharfgeschnitten. An den Seitenflächen sind Reliefs
aus der Legende der beiden Heiligen malerisch komponiert, mit Feinheit durch-
 
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