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das Beschlag ihrer Sakristeithüre und den alten Thürklopfer, der leider ganz ver-
wahrloste Prachtbau des Chors der Michaelskirche daselbst seine Pseilerkapitäle
aus frühgotischer Zeit. Dann Kloster Bebenhausen und seine hohen Schönheiten
bis zu Fenster und Turm hinauf!
Den spätgotischen Formenreichtum zeigt am glänzendsten das Ulmer Münster
in seinem unvergleichlichen Chorgestühl; auch die Schloßkirche in Böblingen, Vier-
Kirchen aus Schillers Heimat, die Kirche zu Besigheim mit dem prachtvollen
Laubwerk an seinem herrlichen alten Hochaltar — das Seite 63 abgebildete, hier
nachgebildete Stück gewährt eine Vorstellung von diesem Prachtwerk —, die
Schnitzereien an den Chorstühlen zu Aidlingen und Dagersheim und der Taus-
stein in Großingersheim, Hessigheim, Jlsseld, Aidlingen und Dagersheim, die
Kanzel ebendaselbst beurkunden meisterliche Leistungen — nicht von moderner
Mode gezüchteten „Kunsthandwerks", sondern alter gediegener Handwerkerkunst
der Spätgotik.
Köstlich ist auch die Renaissance vertreten in der merkwürdigen Kirche auf
Schloß Liebenstein, im Treppenturm und in der Vorhalle der Kirche zu Hem-
mingen, im Kanzelstock zu Bietigheim, in den Emporentreppen und Emporen-
trägern Zu Großingersheim und Kirchheim a. N. und Weil im Schönbuch, sowie
im Chorgestühl ebenda. Auf das Stuttgarter alte Schloß, auf das Eßlinger
Rathaus, auf das Ludwigsburger Schloß, auf die Balkenträger und auf den
Dachreiter am Backnanger Rathaus, auf die schönen Brunnen in Bietigheim,
Bönnigheim und Weilderstadt, die alte Burg in Sindelfingen, auf die Konsole in
Brackenheim, sowie auf die schönen alten Stein- und Holzwerke in Bietigheim
und Heimsheim, die alten Holzhäuser in Murrhardt, Bönnigheim, Weilderstadt,
endlich auf das Blatt mit Initialen und Miniaturen aus Kloster-Zwiefalten
in Handschriften der Stuttgarter öffentlichen Bibliothek, sowie aus die Abbildungen
von Siegeln aus der Zeit 1292 bis 1628 sei nur kurz als auf Zeugen des
umfassenden Reichtums dieses gediegenen vaterländischen Werkes hingewiesen.
Nicht versagen können wir uns, den Lateinern unter unfern Lesern die S. 97
mitgeteilte Inschrift über der Sakristeipforte der gotischen Kirche in Altdorf hieher
zu setzen: Nula. mmli rrmlo innig. eontuiit oniiüg. munäo.
Inhalt: Rechenschaftsbericht des Vereins für christliche Kunst in der evangelischen Kirche
Württembergs von den Jahren 1888 und 1889. Mit 4 Bildern. — Der Hochaltar in
Besigheim am Neckar. Mit Bild. — Die Kunst- und Altertumsdenkmale im Königreich
Württemberg.

Verantwortliche Redaktion: Prälat Mer; in Stuttgart.
Druck und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
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