DOI Heft:
Nr 5 (1. Mai 1891)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.24472#0069
1. Mai 18S1.
Dreiunddreißigster Jahrgang.
llr. 5.
für Uirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zn beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Die religiöse Gunst in -er „internationalen" Kunstausstellung
in Stuttgart.
Auch Stuttgart durfte zwei Monate lang sich als Kunst- und Völkermittel-
punkt fühlen und vor ihren größeren Schwesterstädten in diesem Jahr eine
„internationale" Gemälde-Ausstellung halten. Die neuen schönen Säle des alten
„Kunstgebäudes" in der Neckarstraße konnten nicht schöner eingeweiht werden als
durch dieses Stelldichein von älteren und jüngeren Bildern aus aller Herren
Ländern des gebildeten Europa. Und was der stolzen Reichshauptstadt versagt
war, ist der ihres Wertes sich auch bewußten Schwabenstadt vergönnt gewesen:
Sie durfte sich freuen des Lichtes, welches eine Anzahl Franzosen unvorsichtig
unchauvinistisch vor „deutschen Barbaren" hat leuchten lassen.
Es war in der That eine Musterausstellung, klein aber fein, wohl aus-
gewählt und angeordnet. Das hat einigermaßen vor der Not bewahrt, welche
Dreiunddreißigster Jahrgang.
llr. 5.
für Uirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zn beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Die religiöse Gunst in -er „internationalen" Kunstausstellung
in Stuttgart.
Auch Stuttgart durfte zwei Monate lang sich als Kunst- und Völkermittel-
punkt fühlen und vor ihren größeren Schwesterstädten in diesem Jahr eine
„internationale" Gemälde-Ausstellung halten. Die neuen schönen Säle des alten
„Kunstgebäudes" in der Neckarstraße konnten nicht schöner eingeweiht werden als
durch dieses Stelldichein von älteren und jüngeren Bildern aus aller Herren
Ländern des gebildeten Europa. Und was der stolzen Reichshauptstadt versagt
war, ist der ihres Wertes sich auch bewußten Schwabenstadt vergönnt gewesen:
Sie durfte sich freuen des Lichtes, welches eine Anzahl Franzosen unvorsichtig
unchauvinistisch vor „deutschen Barbaren" hat leuchten lassen.
Es war in der That eine Musterausstellung, klein aber fein, wohl aus-
gewählt und angeordnet. Das hat einigermaßen vor der Not bewahrt, welche