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1. 1891. Dreiunddreißigster Jahrgang. Hl?. 10.


Hnausgegebrn von
Heinrich Merz.

Erschein monatlich in einem Logen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zn beziehen dmch alle Postämter
und Buchhandlungen.

Die internationale Kunstausstellung in Berlin,
in.
Die wenigen religiösen Malereien, welche München gesandt hat, sind nichts
Rechtes für Herz und Gemüt. Von der lebensgroßen Salondame im nachlässigsten
Gewände der Orientalinnen, welche in der erhobenen Silberschale einen Mannes-
kopf in möglichst gesuchter und unwahrer Haltung trägt, kann man nur sagen,
daß sie sehr vornehm gemalt ist und — den Namen ihrer alttestamentlichen
Stammesschwefter „Judith" trägt. Eine ganz unverständliche bunttrübe Farben-
und Formenbrühe mit vielen Anklängen an berühmte Muster und vielen, teilweise
unmöglichen Pferden hat W. Trübener geliefert; er nennt sie, weil aus ihr
drei Gekreuzigte in die dunkle Luft hinausragen und weil eine Frau in Ohn-
macht fällt u. s. w., „Kreuzigung". Wieviel schöner ist doch sein kleines da-
neben hängendes Sittenbild „Erster Versuch": ein frisch nach der Natur ge-
malter Bursche, welcher vor einem Schranke hockend im Begriff ist, Branntwein
 
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