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zur Voll-
bringung des
Erlösungs-
werkes erteilt.
In der halb-
runden Öff-
nung über der
Pforte thut
ein wachhal-
tender Sa-
Höllenfürsten Gebannten in höchste Erregung bringt.
In dem Trierschen Egbertbuche, welches aus der Zeit nach 980 stammt,
trägt der gen Himmel fahrende Christus, dem sich oben die Hand des Vaters
entgegenstreckt, den Kreuzstab. (Derjenige, welchen der Engel bei der Ver-
kündigung und beim Traume Josephs in Bethlehem in der Hand hält, ist der
Botenstab. Hebr. 1, 14.)
Den Kreuzstab trägt Christus in den, dem zehnten Jahrhundert un-
gehörigen Federzeichnungen der Rhabanushandschrift äs in8tätution6 cäsri-
eoruiQ in der Landesbibliothek zu Düffeldorf. (Vgl. Otte in den Bonner Jahr-
büchern DXXII.)
Nach Diäron, IsonoAi'Lxliis olirstisims S. 306 sitzt in einem Buch-
gemälde des elften Jahrhunderts Christus unbärtig, aber mit gerunzelter Stirne
auf dem Grabe mit langem Kreuzscepter in der Rechten, während er mit der Linken
eine Kette hält, welche einem die Haare sträubenden Unhold, (dem Tod oder Teufel)
um den Hals gelegt ist. Ebendaselbst S. 394 zerstört Christus nach einem Klein-
bilde einer französischen Handschrift des dreizehnten Jahrhunderts die Pforte der
Hölle, welche als eine Burg dargestellt ist, aus der Flammen und Teufel oben
Hervorbrechen, mit dem Kreuzstab in der Rechten, während er mit der Linken
den Adam faßt, hinter welchem die Eva und andere Voreltern stehen; einen Teufel
tritt Christus mit Füßen, der offene Höllenrachen ist mit sieben Köpfen ausgefüllt.
Auf dem Relief des Taufsteins zu Freckenhorst (aus der Zeit vor 1129) tritt
Christus mit dem Kreuzstab in der Linken ans das gesprengte Höllenthor und
faßt mit der Rechten den Adam, hinter welchem die Eva sich ängstlich nach dem
an eine Säule angeseilten, an Händen und Füßen gebundenen zottigen und ge-
hörnten Höllenfürsten umsieht (Otte-Wernicke I, 542).
Auf der Bernwardsthüre des Hildesheimer Doms von 1015 (Christl. Kunst-
blatt 1886, S. 23) trägt der von Maria Magdalena, welche ihn anrühren möchte,
hinweggewandte, zum Himmel aufsteigende Herr den Kreuzstab aus den Schultern.
An der Ostpforte des Baptisteriums in Pisa (begonnen 1153) hat der mit
seiner Rechten den Adam aus der Vorhölle Befreiende in der Linken den Kreuz-
stab. (Lübke, Gesch. d. Plastik I, 427.)
Am Wohlgemutschen Hochaltar in Schwabach von 1507 hat die (von Beit
Stoß?) geschnitzte Figur des neben seiner Mutter thronenden Christus das Kreuz-
scepter in der Hand. (Lübke, Gesch. d. deutschen Kunst I, 488.)


tansengel ei-
nen Schrek-
kensruf, wel-
cher die hin-
ter der Pforte
im Höllen-
fener um den
glotzenden
und zähne-
bleckenden
 
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