1. U))lll 189^. vierutiddreißigster Jahrgang. ÜV. 4-
fiir Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zn beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Uber die neuesten Vorschläge für evangelischen Mrchenbau.
II. Dresden.
Im November und Dezember 1891 hat in der Kirchlichen Korrespondenz
des evangelischen Bundes H. Prediger V. Sülze in Dresden über evangelischen
Kirchenban gesprochen. Er klagt, daß wir bereits tief im Katholizismus stecken.
Es sei eine Art Glaubensartikel geworden: „„man müsse für evangelische Gemein-
den katholische Kirchen bauen, weil der Protestantismus bewiesen habe, daß er
nicht fähig sei, eine eigene Art des Kirchenbaus ins Leben zu rufen, daher beim
Katholizismus ein Anleihen machen müsse; auch gebe es im Kirchenbau nichts
zu protestieren; hier seien keine Verirrungen zu überwinden."" Letztere Behauptung
beweise nur, sagt H. Sülze, wie wenig scharf man den Unterschied der beiden
religiösen Richtungen erfasse; erstere entspringe „unerhörter" Unkenntnis der Bau-
geschichte. Dem ist entgegen zu halten: die vorhandenen Verirrungen des Katholizis-
fiir Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zn beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Uber die neuesten Vorschläge für evangelischen Mrchenbau.
II. Dresden.
Im November und Dezember 1891 hat in der Kirchlichen Korrespondenz
des evangelischen Bundes H. Prediger V. Sülze in Dresden über evangelischen
Kirchenban gesprochen. Er klagt, daß wir bereits tief im Katholizismus stecken.
Es sei eine Art Glaubensartikel geworden: „„man müsse für evangelische Gemein-
den katholische Kirchen bauen, weil der Protestantismus bewiesen habe, daß er
nicht fähig sei, eine eigene Art des Kirchenbaus ins Leben zu rufen, daher beim
Katholizismus ein Anleihen machen müsse; auch gebe es im Kirchenbau nichts
zu protestieren; hier seien keine Verirrungen zu überwinden."" Letztere Behauptung
beweise nur, sagt H. Sülze, wie wenig scharf man den Unterschied der beiden
religiösen Richtungen erfasse; erstere entspringe „unerhörter" Unkenntnis der Bau-
geschichte. Dem ist entgegen zu halten: die vorhandenen Verirrungen des Katholizis-