I. August 18!>2.
vierunddreißigster Jahrgang.
Nr. 8.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Ein neues Dogma.
Vierunddreißig Jahre sind vorübergegangen, seit das christliche Kunstblatt
(in der dritten Nummer seines ersten Jahrgangs) zwanzig Sätze über evange-
lischen Kirchenbau mitgeteilt hat, welche die Abgeordneten der höchsten Kirchen-
behörden aus den Königreichen Sachsen, Bayern, Hannover und Württemberg
und aus den beiden Mecklenburgischen Großherzogtümern zu Dresden im Jahr 1856
vom gottesdienstlichen Gesichtspunkt aus aufgestellt hatten. Es sollte der Ver-
weltlichung und Willkür des Kirchenbaues, welche überall eingerissen war,
Einhalt gethan und bei Geistlichen und Laien Verständnis für stilvollen,
edlen Kirchenbau geweckt werden. Die neueren evangelischen Kirchen hatten ja,
wie eine Denkschrift vom Jahr 1852 sich ausdrückt, „durch das Verlassen über-
lieferter Formen, durch eine scheinbar rationelle — unserer Zeit angepaßte Be-
handlung des Stils, durch unrichtige Auffassung der in den meisten Fällen ge-
vierunddreißigster Jahrgang.
Nr. 8.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Ein neues Dogma.
Vierunddreißig Jahre sind vorübergegangen, seit das christliche Kunstblatt
(in der dritten Nummer seines ersten Jahrgangs) zwanzig Sätze über evange-
lischen Kirchenbau mitgeteilt hat, welche die Abgeordneten der höchsten Kirchen-
behörden aus den Königreichen Sachsen, Bayern, Hannover und Württemberg
und aus den beiden Mecklenburgischen Großherzogtümern zu Dresden im Jahr 1856
vom gottesdienstlichen Gesichtspunkt aus aufgestellt hatten. Es sollte der Ver-
weltlichung und Willkür des Kirchenbaues, welche überall eingerissen war,
Einhalt gethan und bei Geistlichen und Laien Verständnis für stilvollen,
edlen Kirchenbau geweckt werden. Die neueren evangelischen Kirchen hatten ja,
wie eine Denkschrift vom Jahr 1852 sich ausdrückt, „durch das Verlassen über-
lieferter Formen, durch eine scheinbar rationelle — unserer Zeit angepaßte Be-
handlung des Stils, durch unrichtige Auffassung der in den meisten Fällen ge-