I. Mai 1892.
vierunddreißigstcr Jahrgang.
Kr. 5.
für Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erschein! monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Ilbrecht Dürer und der deutsche Lupserstich und Holzschnitt.
Stuttgart erfreut sich zur Zeit einer Gesamtausstellung der Kupferstiche und
Holzschnitte des unvergleichlichen Albrecht Dürer. Sie ist von H. Professor
Kräutle, Lehrer der Kupferstecherkunst und Inspektor der von ihm neugeordneten
königlichen öffentlichen Kupferstichsammlung, in einem Saal des Museums der
bildenden Künste meisterhaft bequem und übersichtlich eingerichtet. Die vor-
züglichen, teilweise ersten und einzigen Abdrücke, zumal auch die aus 92 Holzschnitt-
blättern zusammengesetzte, in drei Rahmen wie eine Wand aufgestellte riesige
„Ehrenpforte" des Kaisers Maximilian I machen einen mächtigen Eindruck.
Die Menge staunt jedenfalls über die Menge der Arbeiten, die aus der Hand
eines einzigen Meisters hervorgegangen sind. Für Form und Inhalt dieser
alten Blätter freilich hat heutiges Bolk lein^Auge. War doch schon im sieb-
zehnten Jahrhundert Albrecht Dürer in Deutschland wie verschollen, im achtzehnten
vierunddreißigstcr Jahrgang.
Kr. 5.
für Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erschein! monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Ilbrecht Dürer und der deutsche Lupserstich und Holzschnitt.
Stuttgart erfreut sich zur Zeit einer Gesamtausstellung der Kupferstiche und
Holzschnitte des unvergleichlichen Albrecht Dürer. Sie ist von H. Professor
Kräutle, Lehrer der Kupferstecherkunst und Inspektor der von ihm neugeordneten
königlichen öffentlichen Kupferstichsammlung, in einem Saal des Museums der
bildenden Künste meisterhaft bequem und übersichtlich eingerichtet. Die vor-
züglichen, teilweise ersten und einzigen Abdrücke, zumal auch die aus 92 Holzschnitt-
blättern zusammengesetzte, in drei Rahmen wie eine Wand aufgestellte riesige
„Ehrenpforte" des Kaisers Maximilian I machen einen mächtigen Eindruck.
Die Menge staunt jedenfalls über die Menge der Arbeiten, die aus der Hand
eines einzigen Meisters hervorgegangen sind. Für Form und Inhalt dieser
alten Blätter freilich hat heutiges Bolk lein^Auge. War doch schon im sieb-
zehnten Jahrhundert Albrecht Dürer in Deutschland wie verschollen, im achtzehnten