1. November 1892.
vierunddreißigster Jahrgang.
Nr. il.
für Wirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Die Stadtkirche in Reutlingen.
Unter den deutschen Städten, deren Wappen in der nengeschmückten Schloß-
kirche zu Wittenberg glänzt, ist nicht die letzte jenes Reutlingen, welches nächst
Nürnberg allein mit den deutschen evangelischen Fürsten das Augsburger Be-
kenntnis unterschrieben hat. Diese ehemalige Reichsstadt hütet ihr ehrwürdiges
Münster mit Recht als einen Edelstein schwäbischer Kunst und als ein Wahrzeichen
ihrer Vergangenheit. Als im September 1726 ein fast zwei Tage währender
Brand die halbe Stadt in Asche gelegt hatte, da galt Klage und Hilferuf der
Bürgerschaft in ihrem „höchst thränenvollen Bericht" vor allem der Hauptkirche.
Die evangelischen Stände des Schwäbischen Kreises ließen den Hilferuf nicht
ungehört verhallen. Ulm z. B. stiftete die Glocken und die Orgel. An das
Elend jener Tage mahnt aber heute noch ganz besonders das überaus dürftige
Gestühl im Schiff.
vierunddreißigster Jahrgang.
Nr. il.
für Wirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
Heinrich Merz.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Die Stadtkirche in Reutlingen.
Unter den deutschen Städten, deren Wappen in der nengeschmückten Schloß-
kirche zu Wittenberg glänzt, ist nicht die letzte jenes Reutlingen, welches nächst
Nürnberg allein mit den deutschen evangelischen Fürsten das Augsburger Be-
kenntnis unterschrieben hat. Diese ehemalige Reichsstadt hütet ihr ehrwürdiges
Münster mit Recht als einen Edelstein schwäbischer Kunst und als ein Wahrzeichen
ihrer Vergangenheit. Als im September 1726 ein fast zwei Tage währender
Brand die halbe Stadt in Asche gelegt hatte, da galt Klage und Hilferuf der
Bürgerschaft in ihrem „höchst thränenvollen Bericht" vor allem der Hauptkirche.
Die evangelischen Stände des Schwäbischen Kreises ließen den Hilferuf nicht
ungehört verhallen. Ulm z. B. stiftete die Glocken und die Orgel. An das
Elend jener Tage mahnt aber heute noch ganz besonders das überaus dürftige
Gestühl im Schiff.