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die Reihe im Osten, mit Jesaia und Ezechiel beginnt sie im Westen. Die übrigen
Propheten sind in Unordnung. Durch Verschiebung von drei und Umsetzung von
zwei Figuren läßt sich die biblische Reihenfolge wiederherstellen.
West.
West.
Ost.'
Ost.
Hier haben wir eine klare Gruppierung. Den Mittelpunkt bildet David,
der königliche Sänger und Prophet mit der Harfe, zunächst dem verschiedenfach
ausgezeichneten Stuhl unter dem mittleren Baldachin. Auf beiden Seiten des-
selben Simson und Josua, zwei Vorbilder des Davidsohnes als siegreichen
Helden; dann zwei Vorbilder Christi als des leidenden Gerechten, Tobias und
Hiob, zu welcher Zusammenstellung Tob. 2, 12 zu vergleichen ist. Nun blieben
auf der Westseite acht, auf der Ostseite sieben Plätze übrig für die Propheten,
und zwar für die mit ungeraden Zahlen bezeichnten die entsprechende Anzahl
von Plätzen, für die geraden aber einer zu wenig. Von diesen mußte deshalb
einer aussallen, und dies Los traf denjenigen, welcher an dem schon 1468 voll-
endeten Altar unter dem Triumphbogen unserer Prophetenreihe am nächsten steht,
Habakuk. Gleichsam als Gegengewicht gegen den auf die Mittelgruppe gelegten
Nachdruck wurden die großen Propheten an die Flanken gesetzt, je einer westlich,
einer östlich: Jesaias und Jeremias, Ezechiel und Daniel mit dem Drachen,
Dan. 14, 22; Hosea mit einem Dornbüschel, Hof. 1, 6 und Joel; Amos mit
einem Korb, Am. 8, 1 und Obadja mit einem Nest, Ob. 4; Jonas und Micha;
Nahum ohne Gegenstück, da Habakuk fehlt; Zephania mit einer Laterne, Zeph.1,12.
Haggai, Sacharia und Maleachi schließen wieder an die Mittelgruppe an.
Angesichts der Klarheit und Durchsichtigkeit dieser, durch solch geringfügige
Umstellung (fünf Figuren von zwanzig) hergestellten Ordnung scheint ein Suchen
nach weiteren Gründen für eine solche Versetzung eigentlich unnötig. Wir weisen
jedoch darauf hin, daß die dieser Aufstellung zu Grund liegende Betonung der Mittel-
gruppe und daneben der beiden Flanken auch in der Verteilung der fünf Baldachine
über dem Krönungsgesimse deutlich ausgesprochen ist und, wie wir sehen werden,
bei den andern Figurenreihen wiederkehrt, vorweg bei den Aposteln und Märtyrern.
die Reihe im Osten, mit Jesaia und Ezechiel beginnt sie im Westen. Die übrigen
Propheten sind in Unordnung. Durch Verschiebung von drei und Umsetzung von
zwei Figuren läßt sich die biblische Reihenfolge wiederherstellen.
West.
West.
Ost.'
Ost.
Hier haben wir eine klare Gruppierung. Den Mittelpunkt bildet David,
der königliche Sänger und Prophet mit der Harfe, zunächst dem verschiedenfach
ausgezeichneten Stuhl unter dem mittleren Baldachin. Auf beiden Seiten des-
selben Simson und Josua, zwei Vorbilder des Davidsohnes als siegreichen
Helden; dann zwei Vorbilder Christi als des leidenden Gerechten, Tobias und
Hiob, zu welcher Zusammenstellung Tob. 2, 12 zu vergleichen ist. Nun blieben
auf der Westseite acht, auf der Ostseite sieben Plätze übrig für die Propheten,
und zwar für die mit ungeraden Zahlen bezeichnten die entsprechende Anzahl
von Plätzen, für die geraden aber einer zu wenig. Von diesen mußte deshalb
einer aussallen, und dies Los traf denjenigen, welcher an dem schon 1468 voll-
endeten Altar unter dem Triumphbogen unserer Prophetenreihe am nächsten steht,
Habakuk. Gleichsam als Gegengewicht gegen den auf die Mittelgruppe gelegten
Nachdruck wurden die großen Propheten an die Flanken gesetzt, je einer westlich,
einer östlich: Jesaias und Jeremias, Ezechiel und Daniel mit dem Drachen,
Dan. 14, 22; Hosea mit einem Dornbüschel, Hof. 1, 6 und Joel; Amos mit
einem Korb, Am. 8, 1 und Obadja mit einem Nest, Ob. 4; Jonas und Micha;
Nahum ohne Gegenstück, da Habakuk fehlt; Zephania mit einer Laterne, Zeph.1,12.
Haggai, Sacharia und Maleachi schließen wieder an die Mittelgruppe an.
Angesichts der Klarheit und Durchsichtigkeit dieser, durch solch geringfügige
Umstellung (fünf Figuren von zwanzig) hergestellten Ordnung scheint ein Suchen
nach weiteren Gründen für eine solche Versetzung eigentlich unnötig. Wir weisen
jedoch darauf hin, daß die dieser Aufstellung zu Grund liegende Betonung der Mittel-
gruppe und daneben der beiden Flanken auch in der Verteilung der fünf Baldachine
über dem Krönungsgesimse deutlich ausgesprochen ist und, wie wir sehen werden,
bei den andern Figurenreihen wiederkehrt, vorweg bei den Aposteln und Märtyrern.