Um möglichst freien Durchblick zn Kanzel nnd Altar zu erhalten, sind auch die
zur Unterstützung der Borkirche, der Decke und des Daches nötigen Säulen aus
Holz genommen. (Eichenholz hat die vierfache Druckfestigkeit von Sandstein,
der Sänlenquerschnitt kann also bei gleicher Belastung auf ein Viertel ermäßigt
werden). Es ergab sich dabei ein durchaus einheitlich gegliedertes, bei mäßiger
Stärke der Umfassungsmauern doch sehr standfestes, ein Ganzes bildendes Bor-
kirchen-Decken- und Dachgefüge. Die Holzdecken haben über doppelter Verbretterung
eine Schichte leichter Korksteine mit Gipsestrich, so daß ihre Dichtigkeit derjenigen
eines entsprechenden Gewölbes nicht nachsteht.
Der Turm ist feuersicher ganz aus Stein vom Fuß bis zur Spitze des
achteckigen Helms hergestellt. Er besteht wie die Umfassungsmauern der Kirche
aus lichtem Heilbronner Sandstein. An seiner Ostseite erhebt sich ein außen
halbrundes Treppentürmchen bis zum Uhr-Raum, von da führt eine eiserne
Wendeltreppe zum Glockenraum und zur Türmerwohnung. Für die Posaunen-
bläser sind an vier Seiten des Helms dreieckige Ausbauten mit Brustwehren.
An der Westseite des Turmes steigt ein außen halbrundes Türmchen für den
Aufzug bis unter die Uhrstube empor. Altar- nnd Orgelraum wie die vier
Vorhallen und Treppenhäuser zu der Borkirche sind überwölbt. Die Dächer sind
mit roten, am Hauptban von vier dunkelblauen Doppelstreisen durchzogenen
Falzziegeln gedeckt und wirken, Zumal im Sonnenschein, sehr angenehm.