DOI Heft:
Nr. 10 (Oktober 1897)
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.52898#0153
Gktoder lM.
Veununddreißigster Jahrgang.
llr. 10.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
vr. Johannes Merz,
Oberkonststorialrat in Stuttgart.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Berliner Lunstbericht.
Kroße Berliner Kunstausstellung.
In der diesjährigen großen Berliner Kunstausstellung, welche wehr ass sonst
einen lokalen Charakter besitzt, fehlen sogenannte Schlager und Senfationsstücke
fast ganz. Das tüchtige, gute Bild als solches ist in weitaus größter Zahl ver-
treten, und gegenüber der sonstigen Überfülle, bei der sich Rahmen an Rahmen
drängte, macht sich eine wohlthuende Minderung bemerkbar. Fast durchweg ein-
reihig neben einander hängend, zeigen sich die Arbeitest in richtiger Augenhöhe
und laden zum ruhigen Betrachten ein. Porträte, Genrebilder und tüchtige Land-
schaften dominieren und erfreuen zumeist; und wie äußerlich die Zahl der Werke
gegen sonst eine geringere ist, so ist auch der Prozentsatz der religiösen Arbeiten
naturgemäß ein. kleinerer, ohne deshalb gerade nur Vorzügliches anfweifen zu
können. Cs wird eben von manchem Künstler „auch mal" ein religiöser Stoff
Veununddreißigster Jahrgang.
llr. 10.
für Airche, schule und Haus.
Herausgegeben von
vr. Johannes Merz,
Oberkonststorialrat in Stuttgart.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.
Berliner Lunstbericht.
Kroße Berliner Kunstausstellung.
In der diesjährigen großen Berliner Kunstausstellung, welche wehr ass sonst
einen lokalen Charakter besitzt, fehlen sogenannte Schlager und Senfationsstücke
fast ganz. Das tüchtige, gute Bild als solches ist in weitaus größter Zahl ver-
treten, und gegenüber der sonstigen Überfülle, bei der sich Rahmen an Rahmen
drängte, macht sich eine wohlthuende Minderung bemerkbar. Fast durchweg ein-
reihig neben einander hängend, zeigen sich die Arbeitest in richtiger Augenhöhe
und laden zum ruhigen Betrachten ein. Porträte, Genrebilder und tüchtige Land-
schaften dominieren und erfreuen zumeist; und wie äußerlich die Zahl der Werke
gegen sonst eine geringere ist, so ist auch der Prozentsatz der religiösen Arbeiten
naturgemäß ein. kleinerer, ohne deshalb gerade nur Vorzügliches anfweifen zu
können. Cs wird eben von manchem Künstler „auch mal" ein religiöser Stoff