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April I8S7.

Neununddreißigster Jahrgang.

ar. 4.


fiir Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von
vr. Johannes Merz,

Der „Phystologus" in der kirchlichen Kunst des Mittelalters.
Von Victor Schultze.
Die erstell Lebensäußeruugen der christlichen Kunst, deren Kenntnis auf uns
gekommen ist, sind non eitler bestimmten Symbolik umwoben und durchdrungen —
die Katakombenmalerei und die mit dem Grabe in irgend eitler Weise verknüpfte
Kunst überhaupt. Es lag fchon in der äußerlichen Zweckbestimmung dieses Bilder-
schmuckes gegeben, daß sich die Gedanken in ihm ausprägten, welche der Glaube,
die Liebe und das Hoffen der Christenheit an den Ruhestätten der Toten empfan-
den. Rian mißkennt das Wesen dieser Kunst, wenn man sie, statt zur Zeugiu,
zur Lehrerin macht und ihr lehrhafte Zwecke unterschiebt. Erfreulicherweise ist
letztere Auffassung zur Zeit auch da mehr iu den Hintergrund gerückt zu
Guusien der andern, wo man sie früher als ausschließlich berechtigt ausah
uild gebrauchte.
 
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