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Mai 1913

Fünfundfünfzigster Jahrgang

Ur. 5



UWches KulOAatt
Z sürKirche, schule unvlßsus
b Herausgegeben von
2 D.theol. David Eoch
0 erscheint monatlich in einem kiestzu Z2 bis 48
Zeiten unü enthält viele rextillustrationen, 1-2
farbige Kunstbeilagen und bisweilen Noten.
P^eis für das Vierteljahr 2 stlark. 2u beziehen
durch alle llostämter und vuchhanülungen.

Vrgsn des Sundes der freunde für Volkskunst

Nus meinem Leben.
Erinnerungen und Betrachtungen von Wilhelm Zteinhausen?
Mit 3 Abbildungen.
^H^^ir haben von Hans Thoma eine Reihe von Bekenntnissen. Nun hat
! M uns auch Wilhelm Steinhaufen ein schönes Buch seiner Ronfessionen
gegeben, wer's noch nicht wußte - aus diesem Buche erfährt er's,
daß in Steinhaufen der Maler und der Dichter Zusammengehen. Ich war neulich
wieder einmal in seinem Ntelier und sah dort ein paar Landschaften, die er auf
seinem neuen Schloßgut in der Eifel gemalt hat. Sie waren wie wortlose Lieder
um den Rbend und am Morgen. Ich sah die entstehenden Rartons für die
Frankfurter Lukaskirche. Dramatisch sind die eigenen Gesichter, die Steinhaufen
um das Rreuz des Heilandes sieht. Dorab die Gestalt des Hauptmanns. Manche
meinen, Steinhaufens monumentale Rraft sei verbraucht an seinem großen Gast-
mahlsbild und seiner Bergpredigt. Ich glaube nicht.
In seinem Lebensbuch spricht Steinhaufen zuerst von seinen ersten Studien-
jahren, ein reiches Material für den Biographen, feine kunsthistorische Beobach-
tungen und Nandzeichnungen zur Lhronika der deutschen Runst. Da erzählt
Steinhaufen von Richters Einfluß:
Ja, auch in einer Großstadt und in ihrem Bannkreis gibt sie uns Rünstlern
alles, was wir nötig haben. Ganz freiwillig oder wider Willen. Freilich, er-
schrecken Sie nicht, man muß mit den Rügen auch ein Herz mitbringen. Und
der verstand darf wohl auch nicht fehlen. Wie glücklich der, der sich diese
Grundkräfte rein und unbefleckt erhalten kann, dem das Rugenlicht bleibt für
das Licht geschaffen und das Herz gut („zu Gott geschaffen").
*) Professor v. Wilhelm Steinhaufen „Rus meinem Leben, Erinnerungen und Be-
trachtungen"; mit tt Vollbildern. Preis geb. Mk. 8.— (Berlin, Martin Warneck).
 
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