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Januar 1913

Fünfundfünfzigster Jahrgang

Nr. 1


Missliches KunssMgtt
Z furkirche, schule unbihsus
8 öjerausgegeben von
o D. theol. David lstoch
2 kefcheint monatlich in einem lieft;u Z2 bis 48
Zeiten unü enthält viele vertillustrationen, 1-2
farbige Kunstbeilagen und bisweilen Noten.
Preis für bas Vierteljahr 2 stlark. ?u bestehen
burch allellostämter und vuchhanölunaen. -W,

Vrgsn des Sundes der fteunde für Volkskunst.

Volkskunst und pastorale Praxis.
Vortrag von Sattler-Staden im Hessischen Pfarrer-Verein.
H 1U nser Thema hat eine stillschweigende Voraussetzung: die der Bejahung der
I I Frage nach dem Verhältnis von Kunst und Religion.* Das ist eine aktuelle
Frage für jeden, der klar in unsere Zeit hineinschaut. bvir leben in einem
ästhetischen Zeitalter, das im Jahre 1889 der Rembrandtdeutsche richtig voraus-
gesagt hat. Das moderne Vervielfältigungsverfahren begünstigt eine nachhaltige
Konkurrenz gegenüber der so lang überwuchernden Verstandeskultur. Im Nnfang
der achtziger Fahre zählten wir in Deutschland noch kaum fünf Kunstzeitschriften,
heute besitzen wir derer fast hundert. Diese Tatsache allein wäre vielleicht für
viele noch kein genügender Grund gewesen, die Frage nach „Kunst und Religion"
aufzurollen. Rber gleichzeitig wurden auch die Bilder aus dem religiösen Ge-
dankenkreise auf den großen Kunstausstellungen (München, Berlin, zuletzt Düssel-
dorf) immer zahlreicher, nicht zuletzt auch die Skulpturen. Nachfolgende Daten
nenne ich, als bezeichnend für die Fortschritte auf dem Gebiet religiöser Kunst-
bewegung.
1906: Evangelischer Kirchenbautag (in Dresden).
1907: Neubelebung des Vereins für religiöse Kunst in der evangel. Kirche
(Berlin).
1909: Erste Russtellung für kirchliche Kunst (Düsseldorf).
1910: Erste Tagung für christliche Volkskunst (Themnitz) und Gründung einer
„Zentrale für kirchliche Volkskunst Stuttgart".
Zweite Tagung für kirchliche Volkskunst (Saarbrücken).
*) Wir geben diesen Vortrag in der ersten Fahresnummer in programmatischem Sinne
wieder, da er, was schon immer von den neuen Sreunden gewünscht wird, einen kurzen Über-
blick bietet über den dermaligen Stand der Volkskunstsache.
 
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