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Aug./5eph 1913 Fünfundfünfzigster Jahrgang Ur. 8/9

sürMche, schule unö Haus
Eerausgegeben von
D.theol. David lstoch
Erscheint monatlich in einem lieftzu Z2 bis 48
Zeiten und enthält viele Qxtillustrationen, 1-2
farbige Kunstbeilagen und bisweilen Noten.
. .. ,. . >. p^is für bas Vierteljahr 2 sstark. 2u beziehen
burch alle Postämter und öuchhanölnngen.
Vrgsn des Sundes der fteunde sm Volkskunst




Kirchen und
kirchliche Kunst im Großherzogtum Hessen.
Ein Überblick über Kirchenbau, Plastik und Malerei von
Pfarrer Earl Sattler-Staden (Hessen).
Mit 6l Übbildungen.

hessische Kirchen in Geschichte und Gegenwart.
nter den drei Gruppen der für die Neugestaltung der abendländischen Welt
so überaus einflußreichen Franken, den Saliern, den Ripuariern und den
Oberfranken, gehen uns hier die letztgenannten auch unter dem Namen
„Chatten" am meisten an. Nls die Hessen haben sie späterhin gar manchmal an
den Wendepunkten deutscher Geschichte ein Wörtlein mitgesprochen, das Kraft hatte,
denn es kam von einem Stamm mit einer hessischen bodenständigen Kultur.
Ist doch der Stamm der Lhatten außer dem der Friesen der einzige unter allen
deutschen Volksstämmen nach der großen Völkerwanderung, der heute noch auf
der alten Scholle sitzt. Da wir uns in diesem Zusammenhang auf das Groß-
herzogtum Hessen beschränken - soweit das möglich ist aus innerlichen
Gründen - haben wir zu beachten, daß in ihm altchattische Sitze sich wesent-
lich finden im Vogelsberg, im Lahn- und Ghmgebiet. N)etterau, Rhein-, Main-
land und Odenwald sind dagegen chattische Neusiedelungen. Doch dürfen wir
die hessische Kultur und Kunst mit dem Wort „rheinfränkisch" kurz zusammen-
fassen. Mit dem Christentum bekamen Wissenschaft und Kunst im Hessenland
neue Wohnstätten. Ruf das erste Kloster in Nmöneburg (722) folgte das zu
Fritzlar und später das zu Fulda auf hessischem Boden. Mainz, einst der Sitz
römischer Militärherrschaft, wo bereits Mitte des 6. Jahrhunderts Bischof Sidonius
für Erneuerung und Nusschmückung der verfallenen Gotteshäuser gesorgt und eine
Taufkirche erbaut, wurde 748 als Residenz des Bonifatius der Sitz des Kirchen-
 
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