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Nr. 11

Christliches Kunstblatt für Kirche, Zchule und Haus

407

W


Vas himmlische Jerusalem.

Zeichnungen zur Bibel von Ephraim Mose Lilien,
von h. Lehmann, Braunschweig. — Mit 7 Abbildungen.
m Jahre 1908 begann der Braunschweiger Verlag George Westermann
„Die Bücher der Bibel" neu und in eigenartiger weise zu veröffentlichen.
Ms Herausgeber zeichnete Ferdinand Rahlwes, damals Prediger an
5t. Ulrici in Braunschweig, jetzt Gberhofprediger und Vortragender Rat in
Meiningen. Der erste Land dieses groß angelegten Werkes, „Überlieferung und
Gesetz", erfuhr in unserem Blatte in kurzer Besprechung (März-Heft 1909) eine
freundliche Aufnahme. Inzwischen sind zwei weitere Bände erschienen; sie um-
fassen „Die Liederdichtung" und „Die Lehrdichtung" des Mten Testamentes. In
diesen hat der Illustrator des ersten Bandes, Ephraim Mose Lilien, eine Fülle
neuer eigenartiger 5chöpfungen seiner Runst uns dargeboten. Nun haben diese
Zeichnungen Liliens neben viel freundlicher Anerkennung auch manchen Wider-
spruch sowie unbedingte Ablehnung erfahren, und zwar meines Erachtens nicht
in jedem Falle mit Recht. Gewiß, die Beurteilung von Kunstwerken überhaupt
und zumal die von Werken zeitgenössischer Künstler und gar von Bildschmuck
der so verschieden eingeschätzten Bibel wird je nach dem subjektiven Empfinden,
je nach der Gedanken- und Vorstellungsweise des Betrachters und Beurteilers
verschieden ausfallen. Aber die weitgehenden Unterschiede in der Beurtei-
lung der Kunst Liliens, soweit er sie uns in den Zeichnungen zu den „Büchern
der Bibel" bis jetzt vorgelegt hat, find allein aus diesen subjektivistischen Be-
weggründen nicht zu erklären. 5ie erklären sich wohl vielmehr aus der
schärferen oder weniger scharfen Erfassung dessen, was einerseits diese Bibel-
ausgabe und andererseits die Zeichnungen Liliens in ihr wollen.
Rahlwes' Bibelausgabe will die heiligen Schriften der Christenheit ganz
besonderen Menschen unserer Zeit auf ganz besonderem Wege nahe bringen.
Vas kommt allein schon durch die Äußerlichkeit zum Ausdruck, daß die ein-
zelnen Bände auch äußerlich als Prachtwerke gestaltet und durch ihren so
bedingten hohen, doch nicht teuren Preis als Stücke der Bücherei wohlhabender
 
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