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Nr. 12

Christliches Kunstblatt für Kirche, Zchule und Haus

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hatte zur Rechten und Linken zwei Stücke von Lovis Lorinth, neben einem
„Blumenstück" eine „Versuchung", hier faßt dermaler das Problem von einer-
anderen Seite an, wie es uns in der Geschichte der Kunst von den Darstellungen
des heiligen Nntonius von Padua her geläufig ist. Sch finde: ein gut Teil
moderner dieses mephistophelische Sudengesicht des Riten, der Retten und kost-
bares Geschmeide der nackten Gestalt bietet- freilich ob der sittliche Ernst so


recht zur Geltung kommt, konnte man billig bezweifeln. Die Erinnerung an
Lorinths „Golgatha" (vgl. l9ll, S. 188 ff.) machte mir das Bild nicht erträg-
licher. Das Bild ist nicht religiös, will's auch nicht sein. IDer tieferes suchte,
den konnte ergreifen Ludwig Dettmanns „Letzter Spatenstich". Wie er's
genannt wissen wollte, hat der pinsel des Königsberger Kkademiedirektors selbst
in der einen Ecke auf das Bild geschrieben: Ein alter Bauersmann hat sein
Ackerland gegraben und nun entsinkt ihm, dem plötzlich Sterbenden, der Spaten.
Es ist Rbend geworden und der Tag hat sich geneigt in diesem Leben, das
 
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