Chronik der Stadt Heidelberg (5.1897 (1898))

III.

Lirche, Schule, NnivrrMt und Lunst.

1. Kirche.

Die evangelische Gemeinde, deren regelmäßig veröffentlichter
Jahreschronik wir einen Einblick in ihr kirchliches Leben verdanken,
verzeichnet im Jahre 1897 zunächsi besondere Veränderungen in ihren
kirchlichen Gebäuden. Die Peterskirche ist nicht bloß durch
einen neuen Anstrich im Jnnern und durch Erneuerung der Fenster,
vor allem durch eine gründliche Wiederherstellung und würdige Aus-
stattung der Takristei in einen besseren Zustand gebracht, sondern
sie ist durch eine bauliche Veränderung auch einem neuen Zwecke
zugeführt wordcn. Von einem Ausschuß, der sich mit der Absicht
gebildet hatte, einen pasienden Raum sür die Aufsühning größerer
Werke der Kirchenmusik zu gewinnen und diesen mit einer auch höheren
imisikalischen Anforderungcn genügenden Drgel auszustatten, sind die
dazu nötigen Mittel (26,600 M.) ausgebracht worden. Die evan-
gelische Gemeinde hat zu diesem Zwecke die Peterskirche zur Verfiig-
ung gestellt, nachdeni ihr zugcsichert war, daß durch die nöligen
baulichen Veränderungen (Erweiternng der Orgeltribüne nach dem
Mittelschiff zu) der architektonische Charakter der Kirche nicht geschüdigt
werde. Die dem Orgelbauer Walker in Ludwigsburg übertragene
Drgel geht in den Besitz der Gemeindc über. Sodann beschäftigten
den Kirchengemeinderat und die Kirchengemeindeversammlung die
Vorarbeiten für den Bau der neuen Kirche in der Weststadt.
Jn der gemcinschaftlichen Sitzung am 24. Oktober wurde beschlosien,
von eineni Konkurreiizausschreibeii abzusehen und die Fertigung des
Vauplans dcr hiesigen Kirchenbauinspektion (Baurat Behaghel) zu