Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
135

heime Hosrat Thorbecke die nötige» Erläuterungen gcbeii; er schloß
mit der Hoffnung, datz das Beispiel der Etifter in nicht zu serner
Zeit Rachahniimg ftnden wcrde. Das von der Familie Klingel ge-
stiflete Bild stellt Friedrich den Siegrcichen dar, hoch zn Rotz, auf
dem Schlachthelm den Nußzmeig, das Erkenniingszeichen der Pfälzer
im Kampfe, als er vom Siege bei Seckenheim einreitet in Heidelberg
der Heiliggeistkirche zu, um Gott für den Erfolg zu danken und die
erbeuteten Fahnen aufzuhängen in der Kirche zu ewigem Gedächtnis.
Das Vild der Familie Fuchs stellt Karl Ludwig dar, den Wiedcr-
hersteller der Psalz, die sich unter leiner Arbeit langsam von der
Berwüstung des großen Krieges wieder eniporhob. In der mäch-
tigen Gesralt lebt das Bemußtsein rürstlicher Geivalt, die entschlossene
Krast tatkrästigen HandelnS, das unerfchütterliche Festhalten an er-
kanntem Recht. Karl Ludwig steht vor uns im kucfürstlichen Schmnck,
zu seinen Füßen das kiirfürstliche Wappen, der Reichsavfel und das
Szepter. Auch der Name Liselotte fehlt nicht aus dem Bildc. Jm
Hintergrund erhebt sich das Heidelberger Schlotz. Die weiteren Fenster
sollen, wie die ausgesrellten Kartons Hoffackers sagten, aus je cinem
Bilde vereinigen: die drei Ruprechte,' Ludwig V., Friedrich II., Dtto
Heinrich; Friedrich III., IV. und V.; Philipp Wilhelm, Karl Philipp,
Karl Theodor. Die Bildniüe der Fürsten sind als Medaillons ge-
dacht, während der übrige Teil der Fenster von Bauten aus ihrer
Zeit erzählen soll. Wenn eiumal der Blick diese Malereien übersehen
wird, wird er hindurchziehen können wie im Fluge durch die ganze
Geschichte der heimikchen Pfalz.

Die ini Jahre 1904 begonnene Aufnahme der Faffade des
„Gasthauses zum Nitter" war im Fnihjahr 1905 so meit zu
Ende gesührt, daß die Germte entsernt werden konnten, während die
zeichnerischen Ausführungen der gemachten Aufnahmeu noch längere
Zcit beaniprnchteii. Jm Jnnern hatte der die Aufnahmen leitende
und ausführende Architekt, Negierungsbanmeister Linde, bedeiitsame
Entdeckimgen eines herrlichen Kamins und mehrercr Wandmalereien
(ün 3. Stock) gemacht, die erhalten und auch wiederhergcstellt werden
konnten. Am 19. April hatte der Besitzer des Hotels, der diese Auf-
nahmen in entgegenkommender Weise unterstützte, das wiederherge-
 
Annotationen