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-L^a» Jahr 1907, mit dem diese Chronik beginnt, endete als
ein Jahr der Trauer für da» badische Land; da» Leben des edlen
Fürsten, der e» über 50 Jahre geleitet und auS schwerer politischer
Zerrüttung zu den Siegestagen des deutschen EinheitSkampfes, durch
weise Reformen zur Entfaltung seiner inneren Kräfte, durch die Er-
füllung modernen Lebens zu Glück und Glanz geführt hatte, e»
erlosch, und es war den Landeskindern zu Mute, als wäre das ehr-
würdige geliebte Haupt der Familie von ihnen genommen. Schon
lange stand cr wie eine geschichtlich gewordene Erscheinung unter
uns, der Neubegründer des badischen Staates, der ihn mit frei-
heitlichen Satzungen ausgestaltet hatte und doch die seste Ordnung
des Ganzen in sicherer Hand hielt, und der hochsinnigste Mitbegründer
des neuen deutschen Reiches. Darin bestand seine Lebensarbeit, aber
er konnte sie nur leisten, weil er zugleich eine fo herzgewinnende
Persönlichkeit war. Der Blick aus seinen mildgütigen Augrn hat
vielen Tausenden das Herz erwärmt, sein Wort hat Tausende zu
treuen Badenern erzogen, und in Begeisterung gelobten sich Taufende
dem Reiche, dem Staate, rechter Mannestat, wenn sie von ihm
schieden. Einigende Kraft hatte die Festesfreude, in der fich die
Tausende an seinen Jubelfesten zusammenfanden und sich recht als
Kinder des Landes, als ein Volk, ein Volk dieses Fürsten aur
Zähringer Stamm empsanden. Er hat erst dem badischen, über seine
ursprünglichen Grenzen weit hinausgewachsenen Staate seine innere
Einheit gegeben. Zumal Heidelberg, die Refidenz der Pfalzgrafen
und Kurfürsten de» alten ReicheS mit der ältesten Universität Deutsch-
lands, hat Großherzog Friedrich Treue, Liebe und Verehrung dar-
 
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