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schmerzhastes Fußleiden, sür das cr in Baden vergeblich Heilung
suchte, lähmte zuletzt die Tätigkeit de« tatkrästigen Mannes und nötigte
ihn in den Ruhestand zu treten, in wclchem er seine Tapferkeit in
geduldigem Ertragen seiner Leiden bewährte. Ehre seinem Andenken.
Der Januar brachte ferner schwere Verluste in die Reihen der
Bürger. Am 2. Januar starb an den Folgen eineL Unglückssaller
der Fabrikant Franz Muth, der unter überauS großer Beteiligung
zu Grabe getragen wurde, die von der herzlichen Wertschätzung
Zeugnir ablegte, deren er sich in weiten Kreisen ersreute. Am 2Ü. März
1814 aus dem väterlichcn Gute bei Börk in Württemberg geboren,
widmete er sich dem Kausmannsstande, trat in die Lehre in Mann-
heim und fand späler Anstellung in einem großen GeschästShause
in Amsterdam. IL7Ü übernahm er eine kleine Zigarrensabrik in
GundelSheim, und verlegle seinen Betrieb schon 1371 nach Malsch,
1882 siedelte er nach Heidelberg übcr. AuS kleincn Anfängen erhob
er sich durch eigene Krasl zu einem bedeutenden GeschaftSmann, der
wegen seiner Sachkenntnis und seiner streng reellen Grundsätze großes
Ansehen genoß, ein Ehrenmann durch und durch.
Von Gestalt ein Hüne, fühlte er sich erst rccht wohl draußen
in freier Natur; er war ein großer Jager vor dem Herrn. Ur-
wüchsig und manchmal sasl derb in patriarchalischen Anfchauungen.
immer srisch und humorvoll, ein gutgelaunter Erzähler, der seinen
Freunden manche Stunde erheitert hat und dessen witzige Krajtworte
gern weiler erzählt wurden. So lebt er im GedächtniS. Er war
aber auch ein großer Wohltäter; gar manchem, der in Bedrängnis
war, hat er ohne viele Wotte mit Rat und Tat zur Seile gestandcn
und sich auch dadurch die Herzen gewonnen.
Am 10. Januar verschied nach langem, schwerem Leiden hoch-
betagt Geistlicher Ral Franz Wilms, der in dem langen Zeit-
raum von 44 Jahren als Pfarrverweser und Stadtpfarrer an der
Jesuitenkirche iegenSreich gewirkt und seines WescnS stille Krast tief
seiner Gemeinde eingeprägt hatte. Er war ein Kind der sonnig-
heitern Rheinlande; geboren am I. September 1824 in Karfl, empfing
er 1854 die Priesterweihe, kam 1863 alö Kaplan nach Mannheim, von
da im folgenden Jahre an die Jesuitenkirche in Hcivelberg und wurde
schmerzhastes Fußleiden, sür das cr in Baden vergeblich Heilung
suchte, lähmte zuletzt die Tätigkeit de« tatkrästigen Mannes und nötigte
ihn in den Ruhestand zu treten, in wclchem er seine Tapferkeit in
geduldigem Ertragen seiner Leiden bewährte. Ehre seinem Andenken.
Der Januar brachte ferner schwere Verluste in die Reihen der
Bürger. Am 2. Januar starb an den Folgen eineL Unglückssaller
der Fabrikant Franz Muth, der unter überauS großer Beteiligung
zu Grabe getragen wurde, die von der herzlichen Wertschätzung
Zeugnir ablegte, deren er sich in weiten Kreisen ersreute. Am 2Ü. März
1814 aus dem väterlichcn Gute bei Börk in Württemberg geboren,
widmete er sich dem Kausmannsstande, trat in die Lehre in Mann-
heim und fand späler Anstellung in einem großen GeschästShause
in Amsterdam. IL7Ü übernahm er eine kleine Zigarrensabrik in
GundelSheim, und verlegle seinen Betrieb schon 1371 nach Malsch,
1882 siedelte er nach Heidelberg übcr. AuS kleincn Anfängen erhob
er sich durch eigene Krasl zu einem bedeutenden GeschaftSmann, der
wegen seiner Sachkenntnis und seiner streng reellen Grundsätze großes
Ansehen genoß, ein Ehrenmann durch und durch.
Von Gestalt ein Hüne, fühlte er sich erst rccht wohl draußen
in freier Natur; er war ein großer Jager vor dem Herrn. Ur-
wüchsig und manchmal sasl derb in patriarchalischen Anfchauungen.
immer srisch und humorvoll, ein gutgelaunter Erzähler, der seinen
Freunden manche Stunde erheitert hat und dessen witzige Krajtworte
gern weiler erzählt wurden. So lebt er im GedächtniS. Er war
aber auch ein großer Wohltäter; gar manchem, der in Bedrängnis
war, hat er ohne viele Wotte mit Rat und Tat zur Seile gestandcn
und sich auch dadurch die Herzen gewonnen.
Am 10. Januar verschied nach langem, schwerem Leiden hoch-
betagt Geistlicher Ral Franz Wilms, der in dem langen Zeit-
raum von 44 Jahren als Pfarrverweser und Stadtpfarrer an der
Jesuitenkirche iegenSreich gewirkt und seines WescnS stille Krast tief
seiner Gemeinde eingeprägt hatte. Er war ein Kind der sonnig-
heitern Rheinlande; geboren am I. September 1824 in Karfl, empfing
er 1854 die Priesterweihe, kam 1863 alö Kaplan nach Mannheim, von
da im folgenden Jahre an die Jesuitenkirche in Hcivelberg und wurde