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Wmi an die drei Monarchen, die 1614 am Karlsior znsaminen-
trafen. So wurde auch dcr am 29. Juni ! 34Y geborene Paul Jckralh
Küfer,aber erlernte dazu nochdie Landwirtschast in Hochburg undHohen-
heim und wurde Gülerverwaller iin Schutterlal. 1862,63 übernahm
er deu Speyerers-Hof in Pacht, kausle aber sechr Jahre darnach da«
Anwesen „zum Weinberg" mit angrenzenden Gmndstücken, wo er edle
Reben und seine Obstsorten anpstanzte. Sein Garten erfreute sich
unter seiner tüchtigen Leitung bald des besten Rufes, und mehr als
einmal haben sürsi!iche Gäste hier Einkehr gehalten, und manche
unserer crsten StaatSbeamten haben noch ost versichert, dah sie hier,
wo JckrathS Garten freien Humor ensaltete, die sröhlichsten Stunden
ihres Lebens genossen hätten. Auch Scheffel hat ost bei ihni oerkehrt,
und mancher seiner Verse im 6uuckeumus wird hier zuerst im Kopse
gesummt haben. Jckrath war auch der Urheber der Schloßkellerseste,
wie sie bei dem unvergeßlichen Nniversitätsjubiläum 1886 und noch

Wein füllte und daraus kredenzte; auch davon euihält ein bekannlcr
VerS Scheffels eine fenchlsröhliche Erinnerung fest. Jckrath selbst
und seine sfrau durften dem Großherzog und seinen Gästen den
Wein reichen. Das gehorte zu den stolzesten Erinnerungen des alten

sich vom Geschäfl znrück, baute sich auf eigenem Gnind und Boden
eine Mlla, an der Stelle des alten Gartens sieht der Czernysche
Prachtbau, sein Andenken lebt aber mit den poetischen Zeiten der
Ruperlo-Carola fort.

Am 10. Oktobcr starb im Alter von 80 Jahren der Gaswerks-
kassier a. D. Karl Vogt, der den Rus eines der tüchtigsteii und
gewiffenhastesten städtischen Beamten sich durch ein Leben in Pflicht-
treue verdient hatte. Er war geboren in Heidelberg als Sohn eines
Poiamentiers. Er durchlief die Höhere Bürgerschule und wurde
dann Kausmann, als aber der Vater das Augenlicht verlor, mußte
er daS Gewerbe desselben sortführen. Er gab cS indeffen später
auf und ging nach Erledigung seiner Militärpflicht als Artillerist in
 
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