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Brechung des Lichtes durch Linsen.
Auf der geradlinigen Fortpflanzung des Lichtes beruht die Mög-
lichkeit, von einem Gegenstand ein Bild zu erzeugen, indem man in die
Wand eines allseits geschlossenen Kastens oder gänzlich verdunkelten
Zimmers eine kleine Öffnung macht. Diese Öffnung muß sehr klein
sein, damit von jedem Punkte des Gegenstandes nur ein möglichst
schmales Strahlenbüschel hindurch kann, denn das Bild ist, rein geo-
metrisch genommen, um so schärfer, je kleiner der Durchmesser dieses
Strahlenbüschels. Der Erzielung einer vollen Schärfe wirkt aber die
sogenannte Beugung des Lichtes entgegen, die um so größer ist,
je kleiner die Öffnung wird. Das durch eine bloße Öffnung ohne
Linsen erzeugte Bild kann also nur einen geringen Schärfegrad er-
reichen. Die Folge davon, daß
nur kleine Öffnungen in Betracht
kommen können, ist eine sehr
geringe Lichtstärke der erzeug-
ten Bilder, die dem Auge kaum
wahrnehmbar sind und auch
auf die Platte nur sehr langsam
wirken. Das in der Loch-
kamera erzeugte Bild ist in-
folge der geradlinigen Fort-
Fig. 1. Die Lochkamera. pflanzung des Lichtes verkehrt,
siehe Fig. 1.
Um ein helles, klares und fehlerfreies Bild zu erhalten, setzt man
an Stelle des feinen Loches eine Glaslinse, die so beschaffen sein muß,
daß die von einem leuchtenden Punkt ausgehenden Lichtstrahlen wieder
in einem Punkt vereinigt werden. Solche Linsen, einzeln verwendet
oder zu mehreren zusammengesetzt, nennt man Objektive.
Um die Entstehung des Bildes
durch eine Linse zu veranschaulichen,
wollen wir von der Lichtquelle aus-
gehen. Der Weg des Lichtstrahles ist
geradlinig und bleibt es solange, als
er sich in einem Medium von gleicher
Dichte fortpflanzt, z. B. in Luft, Wasser
oder Glas. Wenn der Lichtstrahl aber
von einem dünnen Medium in ein dich-
teres übergeht oder umgekehrt, wird er
von seinem geraden Wege abgelenkt.
Geschieht der Übergang von einem dün-
neren in ein dichteres Medium, z. B.
Fig. 2. Brechung des Lichtstrahles
durch Glas.
von Luft in Glas, siehe Fig. 2, und denkt
man sich auf der Trennungsebene (Glasfläche) AB eine Senkrechte CC'
errichtet, Einfallslot genannt, so wird jeder schräg einfallende Licht-
Brechung des Lichtes durch Linsen.
Auf der geradlinigen Fortpflanzung des Lichtes beruht die Mög-
lichkeit, von einem Gegenstand ein Bild zu erzeugen, indem man in die
Wand eines allseits geschlossenen Kastens oder gänzlich verdunkelten
Zimmers eine kleine Öffnung macht. Diese Öffnung muß sehr klein
sein, damit von jedem Punkte des Gegenstandes nur ein möglichst
schmales Strahlenbüschel hindurch kann, denn das Bild ist, rein geo-
metrisch genommen, um so schärfer, je kleiner der Durchmesser dieses
Strahlenbüschels. Der Erzielung einer vollen Schärfe wirkt aber die
sogenannte Beugung des Lichtes entgegen, die um so größer ist,
je kleiner die Öffnung wird. Das durch eine bloße Öffnung ohne
Linsen erzeugte Bild kann also nur einen geringen Schärfegrad er-
reichen. Die Folge davon, daß
nur kleine Öffnungen in Betracht
kommen können, ist eine sehr
geringe Lichtstärke der erzeug-
ten Bilder, die dem Auge kaum
wahrnehmbar sind und auch
auf die Platte nur sehr langsam
wirken. Das in der Loch-
kamera erzeugte Bild ist in-
folge der geradlinigen Fort-
Fig. 1. Die Lochkamera. pflanzung des Lichtes verkehrt,
siehe Fig. 1.
Um ein helles, klares und fehlerfreies Bild zu erhalten, setzt man
an Stelle des feinen Loches eine Glaslinse, die so beschaffen sein muß,
daß die von einem leuchtenden Punkt ausgehenden Lichtstrahlen wieder
in einem Punkt vereinigt werden. Solche Linsen, einzeln verwendet
oder zu mehreren zusammengesetzt, nennt man Objektive.
Um die Entstehung des Bildes
durch eine Linse zu veranschaulichen,
wollen wir von der Lichtquelle aus-
gehen. Der Weg des Lichtstrahles ist
geradlinig und bleibt es solange, als
er sich in einem Medium von gleicher
Dichte fortpflanzt, z. B. in Luft, Wasser
oder Glas. Wenn der Lichtstrahl aber
von einem dünnen Medium in ein dich-
teres übergeht oder umgekehrt, wird er
von seinem geraden Wege abgelenkt.
Geschieht der Übergang von einem dün-
neren in ein dichteres Medium, z. B.
Fig. 2. Brechung des Lichtstrahles
durch Glas.
von Luft in Glas, siehe Fig. 2, und denkt
man sich auf der Trennungsebene (Glasfläche) AB eine Senkrechte CC'
errichtet, Einfallslot genannt, so wird jeder schräg einfallende Licht-