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Die Herstellung von Diapositiven.
ziemlich leicht zu verarbeiten. Das Belichten, Entwickeln und Fixieren
geschieht wie beim gewöhnlichen Bromsilber- bzw. Gaslichtpapier, siehe
Kap. 63 und 64. Ein Härtebad (Alaun- oder Formalinlösung) darf in-
des nicht angewendet werden.
Nachdem die Bilder vollkommen getrocknet sind, kann die Ge-
latineschicht vom Papier leicht abgezogen werden. Das abgelöste feine
Gelatinehäutchen wird zwischen zwei saubere, dünne Glasplatten ge-
klemmt, die man durch gummierte Papierstreifen an den Rändern mit-
einander verbindet. Oder man quetscht das naß gemachte Häutchen
auf eine Platte. Hierzu wird es in Wasser gelegt und eine reine Glas-
platte darunter geschoben. Dann bringt man beide in die richtige Lage,
hebt sie zusammen heraus und streicht, wenn notwendig, das Häutchen
mit einem weichen Pinsel blasenfrei an. Besser haftet die Schicht, wenn
man die Glasplatte mit Gelatinelösung vorpräpariert oder eine alte
Trockenplatte, nach dem Ausfixieren und Wässern, als Unterlage benutzt.
In gleicher Weise läßt sich abziehbares Zelloidinpapier,
wie es mehrfach in den Handel gebracht wird, verwenden. Es trägt
zwischen der lichtempfindlichen. Chlorsilberschicht und dem Papier eine
dünne Schicht aus leicht schmelzbarer Gelatine und wird ganz ebenso
wie das gewöhnliche Zelloidinpapier verarbeitet; nur ist zu beachten,
daß das Bild stark überkopiert werden muß (weil es in der Durchsicht
wirken soll) und in keinem Härtungsbade behandelt werden darf. Nach
dem Fixieren und Wässern wird das noch nasse Bild auf eine gut ge-
putzte Glasplatte luftblasenfrei angequetscht und hierauf das überschüs-
sige Wasser mit Fließpapier abgesaugt. Dann taucht man die Glas-
platte in warmes Wasser, bis die Gelatineschicht sich löst, worauf das
Papier leicht abziehbar ist. Das Diapositiv wird zum Schutze des Zel-
loidinhäutchens mit einem Deckglas versehen. Die abziehbaren Brom-
silber-, Gaslicht- und Zelloidinpapiere lassen sich auch sehr gut dazu
benutzen, um Bilder auf gebogene Flächen von Porzellan, Glas, Holz
und Metall zu übertragen.
Von großer Schönheit sind Diapositive, die mit Hilfe des Pig-
mentdruckes hergestellt und vorzugsweise bei Vergrößerungen und
für Reproduktionszwecke verwendet werden. Siehe darüber Kap. 73.
Solche Bilder sind, wie alle Pigmentdrucke, äußerst feinkörnig und geben
alle Tonabstufungen des Negatives sowie die zartesten Einzelheiten klar,
weich und in großer Deutlichkeit wieder. Ein anderer Vorteil dieses
Verfahrens liegt darin, daß Pigmentpapiere in verschiedenen Farben zu
haben sind und Bilder in ganz gleichem Ton hergestellt werden können.
Die reiche Farbenauswahl ist besonders für Bilder willkommen, deren
Reiz durch einen Lokalton vermehrt wird, wie z. B. bei Wassermotiven,
Mondscheinbildern, Sonnenuntergängen usw., dann bei allen grünlichen
Tönen, die sich auf Silberschichten nicht mit Sicherheit erzielen lassen.
Pigmentdiapositive, die zu dünn ausgefallen sind, lassen sich mit Gallus-
Die Herstellung von Diapositiven.
ziemlich leicht zu verarbeiten. Das Belichten, Entwickeln und Fixieren
geschieht wie beim gewöhnlichen Bromsilber- bzw. Gaslichtpapier, siehe
Kap. 63 und 64. Ein Härtebad (Alaun- oder Formalinlösung) darf in-
des nicht angewendet werden.
Nachdem die Bilder vollkommen getrocknet sind, kann die Ge-
latineschicht vom Papier leicht abgezogen werden. Das abgelöste feine
Gelatinehäutchen wird zwischen zwei saubere, dünne Glasplatten ge-
klemmt, die man durch gummierte Papierstreifen an den Rändern mit-
einander verbindet. Oder man quetscht das naß gemachte Häutchen
auf eine Platte. Hierzu wird es in Wasser gelegt und eine reine Glas-
platte darunter geschoben. Dann bringt man beide in die richtige Lage,
hebt sie zusammen heraus und streicht, wenn notwendig, das Häutchen
mit einem weichen Pinsel blasenfrei an. Besser haftet die Schicht, wenn
man die Glasplatte mit Gelatinelösung vorpräpariert oder eine alte
Trockenplatte, nach dem Ausfixieren und Wässern, als Unterlage benutzt.
In gleicher Weise läßt sich abziehbares Zelloidinpapier,
wie es mehrfach in den Handel gebracht wird, verwenden. Es trägt
zwischen der lichtempfindlichen. Chlorsilberschicht und dem Papier eine
dünne Schicht aus leicht schmelzbarer Gelatine und wird ganz ebenso
wie das gewöhnliche Zelloidinpapier verarbeitet; nur ist zu beachten,
daß das Bild stark überkopiert werden muß (weil es in der Durchsicht
wirken soll) und in keinem Härtungsbade behandelt werden darf. Nach
dem Fixieren und Wässern wird das noch nasse Bild auf eine gut ge-
putzte Glasplatte luftblasenfrei angequetscht und hierauf das überschüs-
sige Wasser mit Fließpapier abgesaugt. Dann taucht man die Glas-
platte in warmes Wasser, bis die Gelatineschicht sich löst, worauf das
Papier leicht abziehbar ist. Das Diapositiv wird zum Schutze des Zel-
loidinhäutchens mit einem Deckglas versehen. Die abziehbaren Brom-
silber-, Gaslicht- und Zelloidinpapiere lassen sich auch sehr gut dazu
benutzen, um Bilder auf gebogene Flächen von Porzellan, Glas, Holz
und Metall zu übertragen.
Von großer Schönheit sind Diapositive, die mit Hilfe des Pig-
mentdruckes hergestellt und vorzugsweise bei Vergrößerungen und
für Reproduktionszwecke verwendet werden. Siehe darüber Kap. 73.
Solche Bilder sind, wie alle Pigmentdrucke, äußerst feinkörnig und geben
alle Tonabstufungen des Negatives sowie die zartesten Einzelheiten klar,
weich und in großer Deutlichkeit wieder. Ein anderer Vorteil dieses
Verfahrens liegt darin, daß Pigmentpapiere in verschiedenen Farben zu
haben sind und Bilder in ganz gleichem Ton hergestellt werden können.
Die reiche Farbenauswahl ist besonders für Bilder willkommen, deren
Reiz durch einen Lokalton vermehrt wird, wie z. B. bei Wassermotiven,
Mondscheinbildern, Sonnenuntergängen usw., dann bei allen grünlichen
Tönen, die sich auf Silberschichten nicht mit Sicherheit erzielen lassen.
Pigmentdiapositive, die zu dünn ausgefallen sind, lassen sich mit Gallus-