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Die Herstellung von Diapositiven. 551
säure und Eisenoxydsalzen gut verstärken. Nach einer empfehlenswerten
Vorschrift (von Brandlmayr) bereitet man eine Lösung von 1 g Eisen-
chlorid in 100 ccm Wasser und eine zweite Lösung von 1,5 g Gallus-
säure in 100 ccm (heißem) Wasser. Das Pigmentdiapositiv wird trocken
erst in der Eisenchloridlösung durch 1 bis 2 Minuten gebadet, dann
gut abgespült und in das (erkaltete) Gallussäurebad gebracht, woselbst
es rasch eine violettschwarze angenehme Färbung annimmt. Dann wird
gut gewässert und getrocknet.
Für Pigmentdiapositive können auch, wenn man das Übertragen
des Bildes ersparen oder ein Diapositiv auf biegsamer Unterlage erhalten
will, die abziehbaren Pigmentfolien der N. P. G. (Steglitz-
Berlin) benutzt werden, welche man von der Rückseite kopiert. Bei
Verwendung als Fenster- oder Laternbild klemmt man die Folie zwischen
zwei Glasplatten und verklebt sie an den Rändern.
Blaue Diapositive können mit Hilfe von lichtempfindlichen Eisen-
oxydsalzen durch die Cyanotypie hergestellt werden, siehe Kap. 69.
Hierzu badet man eine mit Gelatinelösung überzogene Platte durch
etwa drei Minuten in der für Papier vorgeschriebenen Präparations-
lösung und kopiert nach dem Trocknen kräftig unter dem Negativ. Es
kann auch eine gewöhnliche, ausfixierte und dann gewässerte Trocken-
platte benutzt werden. Nach dem Kopieren wird die Platte etwa eine
Stunde gewässert, wodurch die Schatten tiefblau hervortreten und die
Lichter sich klären. Die erhaltenen Diapositive sind lichtbeständig und
kornlos, aber etwas hart.
Diapositive in jeder beliebigen Färbung lassen sich auf einfache
Weise mittels der Pinatypie herstellen. Sie ist ein Chromatver-
fahren, das auf der Eigenschaft einer Chromgelatineschicht beruht,
nach dem Kopieren unter einem Negativ oder Diapositiv an den stark
belichteten Stellen unlöslich zu werden und sich dem Eindringen einer
wässerigen Farbstofflösung zu widersetzen. An den nicht vom Licht
getroffenen Stellen hingegen wird die Farbstofflösung kräftig aufgesaugt.
Die weniger belichteten Stellen werden die Farbe nur teilweise und im
Verhältnis der Belichtung annehmen. Es entsteht auf diese Weise ein in
den Lichtern, Halbtönen und Schatten im gleichen Sinn abgestuftes
Bild wie auf der zum Kopieren verwendeten Originalplatte. Bei Benutzung
eines Negatives erhalten wir also ein Negativ (natürlich ein seiten-
verkehrtes), siehe auch Kap. 52. Bei Verwendung eines Diapositives,
das in üblicher Weise auf einer Chlorbromsilberplatte oder Bromsilber-
platte hergestellt wird, entsteht wieder ein Diapositiv. Dieser Vorgang
ist im vorliegenden Fall zu wählen. Das zu vervielfältigende Diapositiv
soll weich und gut durchgezeichnet sein. Zum Einfärben benutzt man
Anilinfarben, und zwar die Pinatypie-Farbstoffe der Höchster Farbwerke.
Die damit hergestellten Diapositive sind sehr durchscheinend, lichtecht
 
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