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Die Herstellung von Diapositiven. 553
Farbstoffe, die in lebhaften und stumpfen Tönen und in folgenden Sorten
zu haben sind: Dunkelblau, Meergrün, Olivgrün, Grün, Purpur, Porträt-
braun, Platinschwarz, Karmoisin, Amaranth, Violett und Rötel. Die
Farbstofflösung besteht aus:
Wasser .-.100 ccm
Farbstoff .2— 3 g.
Zum kräftigen Anfärben läßt man die Platte etwa 10 bis 15 Minuten
in dieser Lösung liegen. Danach wird die Platte so lange gewaschen
und abgespült, bis das ablaufende Wasser nicht mehr gefärbt ist. Man
prüft nun das Diapositiv. Zu starkes Annehmen der Farbe in den Lichtern
ist ein Zeichen von zu kurzer Belichtung. Erscheint das Diapositiv hart
und ohne Einzelheiten in den Lichtern, so wurde zu lange kopiert.
Zum farbigen Tonen grauschwarzer (nicht zu dichter) Diapositive
für Projektionszwecke empfiehlt Dr. König, von dem Diapositiv mit
Hilfe der Pinatypie ein Spiegelbild in beliebiger Farbe herzustellen und
dieses an Stelle des Deckglases zu verwenden. Der Vorgang ist genau
so, wie eben geschildert, nur benutzt man eine einprozentige Farb-
stofflösung. Nach etwa ^stündiger Einwirkung spült man das Farb-
bild kurz ab, legt es zirka 3 Minuten in eine zweiprozentige Alaun-
lösung, spült wieder ab und läßt trocknen. Dann werden die beiden
Bilder genau zur Deckung gebracht und verklebt.
Eine ausführliche und sehr lesenswerte Anleitung enthält die kleine
Broschüre „Pinatypie", die von den Farbwerken in Höchst am Main
geliefert wird.
Ein anderer Vorgang, der zu Diapositiven aus reinem Farbstoff
führt, beruht auf dem sogenannten Diachromverfahren von
Dr. Traube. Hiernach kann jedes schwarze Diapositiv auf einer Chlor-
bromsilberplatte auf chemischem Wege gefärbt werden, wenn man das
metallische Silber vorher in Jodsilber umwandelt. Dieses geht dann mit
gewissen Anilinfarben eine chemische Verbindung ein. Wird das Jodsilber-
bild in einer solchen Farbstofflösung gebadet und das Jodsilber dann
ausfixiert, so bleibt ein reines Farbstoffbild übrig. Der Arbeitsvorgang
ist kurz folgender:
Das Diapositiv wird zunächst durch etwa 5 bis 10 Minuten in
einer Bleichlösung gebadet, bestehend aus einer Jod-Jodkaliumlösung, bis
das Bild auf der Rückseite völlig weiß aussieht. Es ist nun alles metal-
lische Silber in Jodsilber verwandelt. Nach kurzem Wässern legt man
das Bild in ein Farbstoffbad, bis die Färbung durch und durch erfolgt
ist. Dann wird die Platte solange gewässert, bis alle überschüssige
Farbe aus der Gelatine entfernt ist und die Lichter klar geworden sind,
worauf man das Jodsilber durch ein Fixiernatronbad entfernt, die Platte
wässert und trocknet. Die für dieses Verfahren geeigneten Platten,
Lösungen und Diachromfarben (Blau, Grün, Rötel, Braun, Violett) wer-
den von der Firma Perutz in München geliefert.
 
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