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Vergrößerungen bei Lampenlicht.

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langen Auszug mit Doppeltrieb, einen verstellbaren Kondensorträger und
eine Bildbühne. Mit der verstellbaren Bildbühne läßt sich das Negativ
(oder Diapositiv) nach jeder Richtung um seine Mitte drehen, durch Zahn-
trieb hoch und tief verstellen, rechts und links verschieben, auch nach
vorn und hinten neigen. Jeder Teil des Negativs kann daher in die
Mitte und in jede gewünschte andere Lage gebracht werden. Außerdem
können sogenannte stürzende Linien bei Architekturen, soweit dies über-
haupt möglich ist, durch Neigen der Platte parallel gerichtet werden.
Der Objektivträger ist mit einem langen, durch Doppeltrieb verstellbaren
Auszug verbunden und läßt Objektive mit Brennweiten bis 60 cm zu.
Die Platten können hoch oder quer eingesetzt werden. Der Bildrahmen
(Bilderschieber) enthält mehrere Einlagen für kleinere Platten. Der Ap-
parat ist natürlich auch zur Projektion und Vorführung von Diapositiven
vorzüglich geeignet. Als Projektionsschirm wird in diesem Falle eine
straff gespannte weiße Leinwand oder eine rein-
weiße Wandfläche verwendet.
Wenn der Vergrößerungsapparat nicht mit
einem Reißbrett verbunden ist, so empfiehlt sich
die Benutzung eines Vergrößerungsge-
steiles in der Art wie Fig. 257, welches auf
den Tisch gestellt werden kann. Das Brett läßt
sich durch Spindeltrieb hoch und tief verstellen,
auf Wunsch auch etwas neigen, um stürzende
Linien von Architekturaufnahmen beim Vergrö-
ßern zu verbessern. Die Tafel ist bis zum Format
50X60 cm verwendbar. Das Bromsilberpapier
wird durch zwei verstellbare Leisten festgehalten.
Ebenso läßt sich eine Platte befestigen. Es ge-
nügen dazu aber auch mehrere gewöhnliche Reiß-


Fig. 257.
Vergrößerungsgestell.

nägel. Beim Gebrauch von Platten wird zur Ver-
hütung von Rückstrahlung ein mattschwarzes Papier untergelegt. Es
werden auch größere Gestelle auf hohen Füßen und für größere Bild-
formate in den Handel gebracht. In Ermangelung eines Gestelles läßt
sich jede Wandfläche eines Zimmers benutzen, wenn man auf derselben
ein genügend großes Reißbrett befestigt.
Auf der Verwendung von künstlichem Licht beruhen auch die Ver-
größerungsapparate für indirekte Beleuchtung, also ohne Kon-
densor. Sie weichen wesentlich von den für gerichtetes Licht be-
stimmten Apparaten ab und sind derart konstruiert, daß sich hinter der
zu vergrößernden Platte eine ganz gleichmäßig beleuchtete weiße Fläche
befindet. Die Lichtquelle steht nämlich nicht in der verlängerten Ob-
jektivachse, sondern seitwärts derselben, so daß die Platte nicht direkt
getroffen wird. Die Beleuchtungsvorrichtung besteht aus einem innen
weiß gestrichenen Metallgehäuse, dessen Rückwand von ein oder zwei
 
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